Die Bearbeitungszeiten von Steuerbescheiden in Deutschland variieren erheblich, wie jüngste Analysen zeigen. Im Jahr 2024 verbesserte sich die Situation für viele Steuerpflichtige. Laut einer Analyse von rund einer Million Steuererklärungen reduzierte sich die durchschnittliche Wartezeit auf einen Einkommensteuerbescheid auf 51 Tage, was einen Rückgang von sechs Tagen im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Das Finanzamt Aalen, das im Ostalbkreis ansässig ist, konnte sich in der Rangliste um 129 Plätze verbessern und belegt nun den 273. Rang mit einer Bearbeitungszeit von 50,2 Tagen, was schneller ist als der bundesweite Durchschnitt. Diese Entwicklung wird von Jörg Feldwieser, dem Leiter des Finanzamts Aalen, mit einer geringeren Komplexität in der Grundsteuerbearbeitung und einer höheren Qualität der eingereichten Erklärungen in Verbindung gebracht.Schwäbische Post berichtet, dass Aalen im Vergleich zu Schwäbisch Gmünd, das mit 55,6 Tagen auf Rang 362 gelangte, relativ schnell arbeitet. Heidenheim bleibt jedoch das schnellste Finanzamt in östlichem Baden-Württemberg mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 34,3 Tagen, was Platz 18 in Deutschland bedeutet.

Die allgemeine Lage unter den Finanzämtern ist jedoch angespannt. Viele Ämter stehen unter Druck, da sie mit einem erheblichen Bearbeitungsstau fertig werden müssen. Wie lohnsteuer-kompakt.de festgestellt hat, sind die Bearbeitungszeiten in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, was in einigen Fällen zu einer durchschnittlichen Wartezeit von 54 Tagen im Jahr 2022 führte. Der Mindesteinsatz zusätzlicher Verwaltungsaufgaben, wie beispielsweise die Bearbeitung von Grundsteuererklärungen, hat die Nutzungskapazitäten vieler Finanzämter überfordert. Auch Personalmangel trägt zu diesen langen Wartezeiten bei.

Rankings und Trends

In einer bundesweiten Übersicht stellte das Finanzamt Bensheim, Außenstelle Fürth (Hessen), die schnellste Bearbeitungszeit von nur 23,8 Tagen fest. Im Gegensatz dazu war das Finanzamt Wiesbaden mit 113,3 Tagen das langsamste. Baden-Württemberg belegte im Vergleich der Bundesländer den fünften Platz mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 48,3 Tagen. In dieser Wettbewerbssituation zeigt sich, dass Hamburger Finanzämter, die mit 45,5 Tagen die schnellste Bearbeitungszeit erreichen, ebenso wie Berlins kleine Effizienz gepriesen werden können.Finanz.de hebt hervor, dass die variierenden Bearbeitungszeiten zwischen Bundesländern und einzelnen Behörden signifikante Unterschiede aufweisen.

Da es keine gesetzliche Frist für die Bearbeitung der Steuererklärungen gibt, können Steuerpflichtige nach längeren Wartezeiten Informationen beim zuständigen Finanzamt einholen. Nachbereitete Informationen zeigen, dass manche Ämter möglicherweise in der Lage sind, automatisierte Verfahren einzusetzen, die eine schnellere Bearbeitung von etwa 10 bis 14 Tagen ermöglichen. Dennoch wird der Großteil der verzweifelten Steuerpflichtigen immer noch auf die Überprüfung ihrer Erklärungen durch Beamte angewiesen bleiben.