Die Nominierungen für den 61. Grimme-Preis 2025 sind bekannt gegeben worden. Besonders hervorgehoben wird in den aktuellen Berichten, dass die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf mit ihrem Film „HAUSNUMMER NULL“, der von Lilith Kugler produziert wurde, in der Kategorie Information & Kultur neu nominiert wurde. Dies berichtet die Filmuniversität. Die Nominierungskommission wählte aus einer Vielzahl von Einsendungen und nominierte insgesamt 66 Produktionen aus über 700 Einreichungen.
Die Leiterin des Grimme-Preises, Lucia Eskes, äußerte sich besorgt über einen historischen Tiefstand bei den Nominierungen in der Kategorie Fiktion. Die Kommission fordert „Mut zu neuen Erzählweisen“ und vermisst eine erkennbare Autor*innenhandschrift sowie visuelle Experimentierfreude. Ein kritischer Blick auf die aktuelle Fernsehkultur zeigt, dass die kreative Vielfalt in den fiktiven Erzählungen eingeschränkt ist-folglich ist die Zahl der nominierten Fernsehfilme in dieser Kategorie auf ein Rekordminimum gesunken (Grimme-Institut).
Kritik an der Fiktionslandschaft
Die Nominierungskommission bemängelte, dass Filmschaffende häufig an bewährte Formate anknüpfen und nicht den Mut haben, Geschichten neu zu erzählen. Dies führt dazu, dass viele interessante Themen wie Flucht, Migration und gesellschaftliche Ungleichheit in der Fiktion nur marginal repräsentiert sind. Von den 16 nominierten Produktionen in der Kategorie Fiktion sind zehn Serien. Zu den Nominierungen zählen beispielsweise ‚Angemessen Angry‘ und ‚Schwarze Früchte‘. Auch die Lichtblicke in der Kinder- und Jugendkategorie sowie die Unterhaltungsformate werden ins Rampenlicht gerückt (Film.at).
Hier zeigt sich besonders die Dominanz der öffentlich-rechtlichen Sender mit 58 Nominierungen, wohingegen private und Streaminganbieter nur sechs Nominierungen erhalten haben. Die Themen in den Nominierungen sind jedoch vielschichtig und decken wichtige gesellschaftliche Fragen ab. Dies spiegelt sich auch in den Formaten wider, die sich mit Themen wie sexualisierte Gewalt, Klimawandel und gesellschaftlicher Ungleichheit auseinandersetzen.
Preisträgerbekanntgabe und Preisverleihung
Am 6. März 2025 werden die Preisträger*innen des Grimme-Preises bekannt gegeben, während die Preisverleihung am 4. April 2025 im Theater Marl stattfinden wird. Die Verantwortlichen betonen die Bedeutung dieser Auszeichnungen für die Fernsehkultur und die gesellschaftlichen Diskurse in Deutschland. Die Jurys haben sich am 25. Januar 2025 in Marl versammelt, um über die Preisvergabe zu entscheiden.
Zusätzlich wurden namhafte Alumni der Filmuniversität nominiert, darunter Axel Ranisch für „Orphea in Love“ und Sabine Panossian für die Bildgestaltung in „ECHO“, was das Engagement und die kreative Leistungsfähigkeit der Hochschule unterstreicht. Trotz der Kritik an der Fiktion bleibt der Grimme-Preis ein wichtiger Index für qualitative Filminhalte und innovative Erzähltechniken im deutschen Fernsehen.