In der Silvesternacht 2024/2025 kam es in Berlin zu einem besorgniserregenden Anstieg der Verletzten durch Feuerwerk. Nach Angaben der rbb24 wurden insgesamt 363 Personen verletzt. Dies umfasst eine große Bandbreite an Verletzungen, von leichten Verbrennungen bis hin zu schweren und schwersten Verletzungen. Unter den Verletzten waren 52 Personen, die stationär in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Besonders schwerwiegende Fälle schlossen eine Person ein, die durch eine explodierende Rakete schwerste Gesichtsverbrennungen erlitt, sowie ein Kind, das durch eine Kugelbombe in Tegel lebensbedrohlich verletzt wurde.

Kugelbomben, die in Deutschland nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen sind, verzeichneten einen alarmierenden Einsatz. Wie die Tagesschau berichtet, verursachten selbstgebaute Sprengkörper und Kugelbomben in der Silvesternacht schwere Schäden. In Berlin-Schöneberg ereignete sich um 01:30 Uhr eine heftige Detonation, die nicht nur fünf Menschen verletzte, sondern auch 36 Wohnungen vorübergehend unbewohnbar machte. Es gibt Berichte über weitere Tote und Verletzte in anderen deutschen Städten, die alle auf den Einsatz illegaler oder nicht frei verkäuflicher Böller zurückzuführen sind.

Verletzungen und Angriffe auf medizinisches Personal

Die Belastung der Rettungsdienste war spürbar. Am Unfallkrankenhaus Berlin wurden 42 Menschen mit schwersten Verletzungen durch Feuerwerkskörper aufgenommen. Die häufigsten Verletzungen betrafen Hände, Gesicht und Augen. Schwere Hörschäden und dauerhafter Verlust von Seh- oder Hörvermögen wurden ebenfalls gemeldet. Besorgniserregend sind auch die 23 Fälle von körperlichen und verbalen Angriffen auf medizinisches Personal, die während dieser Nacht registriert wurden. Diese Angriffe werfen ein Licht auf die zunehmende Aggressivität in Notfallsituationen.

Die Statistiken zeigen, dass die Notaufnahmen nicht nur mit Verletzten durch Feuerwerk, sondern auch mit alltäglichen Notsituationen wie Schlaganfällen und Herzinfarkten konfrontiert waren. Mindestens 35 von 38 abgefragten Krankenhausstandorten haben Rückmeldungen über den Anstieg der feuerwerksbezogenen Verletzungen gegeben.

Politische Reaktionen und Debatte über Sicherheit

In der nachfolgenden Debatte über die Sicherheit von Feuerwerkskörpern forderten Politiker, darunter CDU-Mitglieder, schärfere Grenzkontrollen zur Bekämpfung der illegalen Einfuhr von Sprengkörpern aus Ländern wie Polen und Tschechien. Der Regierende Bürgermeister von Berlin hat eine Verschärfung des Waffenrechts gefordert, jedoch ein generelles Böllerverbot abgelehnt. Die Gewerkschaft der Polizei geht davon aus, dass die aktuellen Regelungen nicht ausreichen, um die Sicherheit während der Silvesternacht zu gewährleisten.

Unerwartet wurde auch eine Umfrage unter 1800 Personen in Deutschland veröffentlicht, die aufzeigt, dass 8,7% der Befragten angaben, in den letzten zehn Jahren mindestens einmal durch Feuerwerkskörper verletzt worden zu sein. Diese Umfrage, die von Röder Feuerwerk durchgeführt wurde, zeigt, dass Verletzungen oft durch Dummheit oder Alkoholeinfluss verursacht werden.

Die Medienberichterstattung über schwere Verletzungen durch Feuerwerkskörper spiegelt nicht die Realität wider, behaupten einige Experten. Laut Hochrechnungen könnten in den letzten zehn Jahren etwa 90.000 Personen wegen Beschädigungen durch Feuerwerk behandelt worden sein, was jedoch keine Überlastung des Gesundheitssystems zur Folge gehabt hat. Die Diskussion um die Sicherheit und Regelung von Feuerwerkskörpern bleibt angesichts der aktuellen Ereignisse und Statistiken weiterhin von großer Relevanz.