In Pacific Palisades, Los Angeles, bestehen zentrale Orte des deutsch-amerikanischen Kulturaustauschs: die Villa Aurora und das Thomas-Mann-Haus. Diese historischen Stätten sind nicht nur kulturell bedeutend, sondern auch stark von den aktuellen Bränden der Region betroffen. So wurde die Villa Aurora beschädigt, während das benachbarte Thomas-Mann-Haus unversehrt blieb. Eine Einschätzung der Schäden an der Villa Aurora ist zurzeit jedoch nicht möglich, was die Besorgnis um den Erhalt dieses wichtigen kulturellen Erbes verstärkt. Die Villa Aurora, ursprünglich im Jahr 1943 von dem Schriftsteller Lion Feuchtwanger und seiner Frau Marta gekauft, wurde 1995 als Künstlerresidenz eröffnet und ist seitdem ein wichtiger Treffpunkt für kreative Köpfe aus aller Welt, berichtet bnn.de.

Die Villa selbst zeichnet sich durch ihre architektonische Eleganz aus. Im spanischen Kolonialstil erbaut, umfasst sie 14 Zimmer und erstreckt sich über eine Fläche von 622 qm auf einem Grundstück von 1.765 qm. Inspiriert wurde das Design unter anderem von der Kathedrale von Teruel in Andalusien. 1927 ursprünglich als Musterhaus errichtet, um wohlhabende Käufer in die Region zu locken, hat die Villa eine bewegte Geschichte, die sie zu einem kulturellen Anziehungspunkt gemacht hat. Historische Annehmlichkeiten wie ein Theater-Orgel und elektrisches Garagentor zeugen von der einstigen Pracht des Hauses, wie vatmh.org erläutert.

Die Bedeutung der Stätten

Das Thomas-Mann-Haus, 2016 für rund 13 Millionen Dollar von Deutschland erworben, wurde 2018 eröffnet. Es war eine Initiative von Frank-Walter Steinmeier, um sicherzustellen, dass dieser geschichtsträchtige Ort nicht verkauft oder abgerissen wird. Thomas Mann lebte in diesem Haus von 1941 bis 1952 und arbeitete dort an wichtigen literarischen und politischen Werken. Der Garten des Hauses, der mit Palmen und einem kleinen Pool geschmückt ist, bietet einen beschaulichen Rückzugsort, während die Gäste von Mann unter anderem bedeutende Intellektuelle wie Bertolt Brecht und Alfred Döblin umfassten, so bnn.de.

Villa Aurora spielt seit ihrer Eröffnung als Künstlerresidenz im Jahr 1995 eine Schlüsselrolle im kulturellen Leben Kaliforniens. Sie beherbergt Stipendiat:innen aus Bereichen wie Bildende Kunst, Film und Literatur, wobei viele von ihnen vor dem nationalsozialistischen Regime in die USA geflohen sind. Jährlich bekommen bis zu sechs Feuchtwanger Fellows die Möglichkeit, ihre Arbeiten in diesem inspirierenden Umfeld zu entwickeln. Seit 1995 haben über 400 Stipendiat:innen die Villa Aurora belebt und tragen so zur Fortführung des kulturellen Erbes bei, das in den 1930er und 1940er Jahren gegründet wurde, berichtet vatmh.org.

Die enge Verbindung zwischen diesen historischen Stätten und der deutsch-amerikanischen Kunstszene bleibt ungebrochen. Während die Herausforderungen durch aktuelle Ereignisse, wie die jüngsten Brände, die kulturelle Landschaft bedrohen, sind Villa Aurora und das Thomas-Mann-Haus nach wie vor Symbole der Hoffnung und der kulturellen Identität für die deutschsprachige Gemeinschaft in den USA.