Der Druck auf die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) wächst. Volker Görzel, der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Stadtrat, hat den vorzeitigen Rücktritt von Peter Densborn, dem Personalvorstand der KVB, gefordert. Görzel sieht in dem Rücktritt eine Möglichkeit, die Herausforderungen, mit denen die KVB konfrontiert ist, besser zu bewältigen und die Führungsebene ab April 2026 neu aufzustellen. Besondere Beachtung fand, dass Densborns Vertrag noch bis Ende Mai 2028 läuft.
Die KVB, die zu 90 Prozent den Stadtwerken und zu 10 Prozent der Stadt Köln gehört, hat in den letzten Jahren mit internen Problemen zu kämpfen gehabt. Unter anderem sorgte der ehemalige Finanzvorstand Thomas Schaffer, der im Herbst 2023 zur Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn AG wechselte, für Schwierigkeiten. Der ständige Ausschuss des KVB-Aufsichtsrats hat bereits einen Arbeitsauftrag zur Analyse der Vorstandsstruktur in Auftrag gegeben, um eine zügige Debatte über mögliche Änderungen einzuleiten.
Kritik an der Vorstandsstruktur
Görzel äußerte Respekt für die Entscheidung von Stefanie Haaks, der KVB-Vorstandsvorsitzenden, ihr Amt vorzeitig zum 31. März 2026 zur Verfügung zu stellen. Er kritisierte die aktuelle Vorstandsstruktur als „absolut unüblich“ für ein Unternehmen dieser Größe. Laut Görzel sei die Reduzierung der Führungsebene von vier auf drei Vorstandsmitglieder eine ernsthafte Überlegung, die in Betracht gezogen werden sollte.
Die KVB hat in der Vergangenheit bereits auf ihre interne Struktur reagiert: Im Februar 2023 wurde beschlossen, eine Unternehmensberatung zur Umstrukturierung der Vorstandsverantwortlichkeiten hinzuzuziehen. Zudem fand 2021 ein Mediationsverfahren zur Beilegung interner Konflikte statt. Marco Steinborn, Vorsitzender des KVB-Betriebsrats, drängt auf eine zügige Debatte im Aufsichtsrat, um die Vorstandsstruktur zu optimieren.
Details zur KVB und ihren Herausforderungen
Die Kölner Verkehrs-Betriebe AG wurde 1876 gegründet und ist eines der größten Nahverkehrsunternehmen in Deutschland. Im Jahr 2019 beförderte sie 286 Millionen Fahrgäste und hatte einen Umsatz von 286,9 Millionen Euro. Sie ist verantwortlich für ein weitreichendes Liniennetz, das über 250 Kilometer Stadtbahnlinien und mehr als 700 Kilometer Buslinien umfasst. Dies spiegelt sich auch in den rund 4.000 Mitarbeitenden wider, die für die Organisation arbeiten.
Die KVB setzt sich aktiv für eine Verkehrswende ein und investiert bis 2030 rund 2,4 Milliarden Euro in die Fahrzeugflotte und Infrastruktur. Derzeitige Projekte beinhalten unter anderem die vollständige Erneuerung der Stadtbahnflotte sowie den Umstieg von Diesel- auf Elektrobusse. Besonders hervorzuheben ist das Leihradangebot, das immer beliebter wird und 2021 mit einem Rekord von 1,5 Millionen Ausleihen aufwarten konnte.
Die Herausforderungen, die die KVB bewältigen muss, sind vielfältig. Dazu gehören neben dem Personalmangel auch die Anforderungen der Verkehrswende. Görzel beschreibt die kontinuierliche Erfüllung dieser Aufgaben als einen „24/7-Job“, der grundlegende Veränderungen in der Unternehmensführung erfordert.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die internen Strukturen der KVB anpassen werden, um den gesteigerten Anforderungen gerecht zu werden und die Mobilität in Köln nachhaltig und zukunftssicher zu gestalten. ksta.de berichtet, dass die relevante Führungskräfte bald intensive Diskussionen über die Zukunft der KVB führen werden, um die Weichen für eine erfolgreiche Verkehrswende zu stellen.
Mehr Informationen zur KVB finden Sie auf der offiziellen Webseite kvb.cologne und Wikipedia.