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In den 1990er Jahren erlebte der FC Bayern München eine aufregende und turbulente Phase, die bis heute den Beinamen „FC Hollywood“ trägt. Diese Zeit war nicht nur geprägt von sportlichen Erfolgen, sondern auch von einem Wirbel aus Chaos, Intrigen und Skandalen. Eine neue fünfteilige Dokumentation mit dem Titel „FC Hollywood – Der FC Bayern und die verrückten 90er“ beleuchtet diese Ära erneut. Sie wird am 17. und 18. Januar im ZDF ausgestrahlt; alle fünf Teile sind bereits in der ZDF-Mediathek verfügbar, wie pnp.de berichtet.
Zentrale Protagonisten der Dokumentation sind die ehemaligen Spieler Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann, deren Rivalität ein zentrales Thema bildet. Klinsmann kam 1995 zu Bayern und wurde schnell zum Publikumsliebling, während Matthäus nach einer Verletzung zurückkehrte. Der Konflikt zwischen den beiden Spielern eskalierte, als Matthäus Klinsmann beschuldigte, an einem Komplott beteiligt gewesen zu sein, um ihn aus der Nationalmannschaft zu drängen. Klinsmann hingegen bestreitet diese Vorwürfe. Diese Spannungen sind symptomatisch für die zwei unterschiedlichen Charaktere und Lebensstile der beiden Spieler.
Skandale und sportliche Erfolge
Der Fußballbetrieb der 90er Jahre in Deutschland wurde von einem besonderen Flair geprägt. Diese Periode war nicht nur durch sportlichen Ehrgeiz, sondern auch durch eine buntere und schillernde Berichterstattung beeinflusst, insbesondere durch den Privatsender Sat.1. Laut zdf.de war die zweite Hälfte der 90er Jahre eine Phase der Anarchie und der Skandale, die auch Auswirkungen auf die Leistungen des FC Bayern hatten. Trotz all der internen Probleme gelang es dem Verein, in der Saison 1995/96 den UEFA-Pokal zu gewinnen.
Der Konflikt zwischen Matthäus und Klinsmann zog nicht nur persönliche Probleme nach sich. In einem Klima von Konkurrenz und Misstrauen forderten letztlich Münchner Nationalspieler schriftlich Matthäus‘ Ausschluss aus der Mannschaft. Diese intra-teamlichen Spannungen sowie der Machtkampf im DFB, in dem die Gerüchte über einen angeblichen Putsch gegen Matthäus umhergingen, prägten erheblich die Dynamik des Vereins und der Mannschaft.
Ein Blick auf die Zeit
Die Dokumentation gewährt auch Einblicke in das Privatleben der Spieler. Besonderes Augenmerk gilt Mehmet Scholl, der als das junge, hippe Gesicht des Vereins galt und den Spitznamen „sportliche Boyband“ erhielt. Dennoch geriet sein Privatleben häufig ins Visier der Boulevardpresse, was sich negativ auf seine sportlichen Leistungen auswirkte. Trotz all dieser Schwierigkeiten hatte die Mannschaft das Potenzial, sich selbst zu schlagen und große Erfolge zu erzielen, so zdf.de.
In einer Zeit, in der die Bundesrepublik Deutschland einen politischen Wandel durchlief, war der FC Bayern München dennoch ein Ort des Wettkampfs und der spannungsgeladenen Rivalitäten. Klinsmann wurde 1996 Europameister, während Matthäus nicht für die EM nominiert wurde und stattdessen eine Weltreise unternahm. Diese Geschichten und noch viele weitere werden in der ZDF-Dokumentation anschaulich beleuchtet.