Faszinierendes Phänomen: Polarlichter über Deutschland sichtbar – Sonnenforscher erklärt

Am vergangenen Wochenende konnten Menschen in Deutschland und sogar weiter südlich in Europa ein ungewöhnliches Phänomen am Himmel bewundern – Polarlichter. Normalerweise sind diese Lichter in den nördlicheren Breitengraden zu sehen, aber die Helligkeit des Polarlichts war so außergewöhnlich, dass es sogar mit bloßem Auge erkennbar war. Dieses Ereignis wird direkt durch die Sonnenaktivität verursacht, wie Dr. Volker Bothmer, Astrophysiker an der Universität Göttingen, erklärt.

Polarlichter entstehen, wenn der geladene Plasma der Sonne, auch bekannt als Sonnenwind oder Sonnensturm, mit dem Erdmagnetfeld interagiert. Dies führt zu magnetischen Kurzschlüssen, bei denen Elektronen beschleunigt werden und die faszinierenden Polarlichter erzeugen. Aufgrund des erhöhten Drucks des Sonnenwinds auf das Erdmagnetfeld konnten die Polarlichter sogar in südlichere Breiten wandern und damit über Deutschland sichtbar werden.

Die aktuelle Sonnenaktivität zeigt, dass Polarlichter über Deutschland in Zukunft häufiger auftreten könnten, da die Sonne sich dem Höhepunkt ihres 11-jährigen Aktivitätszyklus nähert. Dr. Bothmer erklärt auch, dass die verschiedenen Farben der Polarlichter durch die Anregung von Sauerstoff- und Stickstoffatomen in verschiedenen Höhen entstehen. Diese Farben können je nach atomarer Anregung variieren, wobei beispielsweise rote Farbtöne von Sauerstoffatomen in etwa 200 Kilometern Höhe stammen.

Obwohl der Sonnensturm, der die Polarlichter verursachte, keine extreme Stärke wie frühere Ereignisse aufwies, könnte ein starker Sonnensturm in der Zukunft ernsthafte Probleme auf der Erde verursachen. Würde ein Ereignis ähnlich dem „Carrington-Ereignis“ von 1859 eintreten, könnte dies massive Schäden an Stromnetzen und der Internetinfrastruktur verursachen. Dr. Bothmer weist darauf hin, dass solche Ereignisse spezifische Bedingungen erfordern, wie eine bestimmte Ausrichtung der Erdmagnetfeldachse zum Sonnenwind.