Trotz der fröhlichen Atmosphäre ziehen Sicherheitssorgen am diesjährigen Fasnet-Umzug in Bad Krozingen ihre Schatten. Tausende Fasnet-Fans bereiten sich auf das närrische Treiben vor, während die Polizei die Sicherheitsmaßnahmen drastisch erhöht hat. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund von gewalttätigen Anschlägen in der Vergangenheit, wie den Vorfällen in Solingen, Magdeburg und München. Diese Ereignisse haben dazu geführt, dass viele Menschen ein gewisses Unbehagen empfinden, auch wenn sie die Feierlichkeiten nicht missen möchten.
In Bad Krozingen, im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald, wird die Polizei in diesem Jahr mehr Beamte einsetzen als in den Vorjahren. Neuerdings werden auch Polizisten mit Maschinenpistolen eingesetzt, was eine alarmierende Wendung in der Gestaltung der Sicherheitskonzepte darstellt. Laut Schwäbischer Zeitung sind die Zufahrten zur Umzugsstrecke gesperrt und es werden Taschenkontrollen durchgeführt, um potenzielle Gefahrenquellen rechtzeitig zu identifizieren.
Gespaltene Meinungen über Sicherheitsmaßnahmen
Die Meinungen der Passanten über den Einsatz schwer bewaffneter Polizisten sind unterschiedlich. In einer Umfrage äußerten einige, dass sie sich durch die stark präsentierte Polizei sicherer fühlen, während andere darauf hinweisen, dass der Spaß und die Heiterkeit, die die Fastnacht ausmachen, durch die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen beeinträchtigt werde. Johannes Maier, erster Vorsitzender der Bad Krozinger Brunnenhexen, betont, dass die Maßnahmen notwendig seien, um das Freiheitsgefühl während des Festes nicht zu beschneiden.
In einer globalen Betrachtung zeigt sich, dass solche Sicherheitsvorkehrungen nicht nur in Deutschland relevant sind. Wie in einem Artikel von Kulturmanagement dargelegt, sind Festivalbetreiber zunehmend gefordert, umfassende Sicherheitskonzepte zu entwickeln. Diese Konzepte müssen neben gesetzlichen Vorgaben auch eine Risikoabschätzung und Notfallpläne für verschiedene Szenarien beinhalten.
Der Weg zu einem besseren Sicherheitsmanagement
Ein ganzheitlicher Ansatz zur Risikobewertung ist notwendig, um die Vielzahl von Gefahren, die bei großen Veranstaltungen auftreten können, zu bewältigen. Dazu gehören meteorologische, infrastrukturelle oder auch verhaltensbedingte Risiken. Dabei wird betont, dass effektive Sicherheitskonzepte sowohl die Wahrscheinlichkeit des Eintretens von Gefahren als auch deren möglichen Schaden minimieren müssen. Die Grundlage für solches Sicherheitsmanagement bilden branchenübliche Normen.
Vor dem Hintergrund von Terrorbedrohungen wird die Notwendigkeit eines durchdachten Notfall- und Krisenmanagements immer drängender. Studien zeigen, dass in den letzten zehn Jahren mehr Verletzte durch unzureichend geplante Menschenströme entstanden sind als durch gezielte Angriffe. Daher ist eine professionelle Planung und Überwachung von Menschenansammlungen unerlässlich, um im Ernstfall schnell und effektiv reagieren zu können.
Die Sicherheit auf Festen wie der Fasnet muss daher als ein dynamisches System betrachtet werden, das kontinuierlich angepasst und verbessert werden muss, um sowohl die Freude am Feiern als auch den Schutz der Besucher zu gewährleisten.