Heike Förch, Präsidentin des Karnevalvereins Zweibrücken (KVZ), führt in diesem Jahr durch ein besonders aufregendes Fasnachtsprogramm. Wie Die Rheinpfalz berichtet, gilt die Fasnacht als zeitgemäß und notwendig für die Unterhaltung der Menschen. Die Sitzungen sind in diesem Jahr schneller ausverkauft als je zuvor, was den veränderten Publikumsgeschmack widerspiegelt. Statt der traditionellen Büttenreden stehen zunehmend Comedy-Elemente auf dem Programm, was zu einer Reduktion der Büttenredner führte: Wo der KVZ einst neun Redner hatte, sind es jetzt nur noch drei.
Das abwechslungsreiche und musiklastige Programm, das in diesem Jahr viele Tänze beinhaltet, ist Teil einer Entwicklung, die auch den hohen Nachwuchs im Verein zeigt. Aktuell zählt der KVZ 28 Aktive in der Großgarde, 16 in der Jugend, 15 bei den Junioren und etwa 25 Kinder bei den Tanzzwergen. Auch die Clubgemeinschaft Hasensteig (CGH) verzeichnet einen Zuwachs in der Jugend, was die Aufbruchstimmung in der Region unterstreicht.
Tradition und Wandel der Fasnacht
Die Fasnacht in Deutschland ist von verschiedenen Traditionen geprägt, die sich regional unterscheiden. Während in katholisch dominierten Regionen wie dem Rheinland und Schwaben eine lange Karnevalstradition besteht, ist sie in protestantischen Gegenden erst in den letzten 30 Jahren populär geworden. Verkleidungen, Lieder und ausgelassene Feiern sind zentrale Elemente der Festlichkeiten. Elemente dieser Feierlichkeiten haben ihre Wurzeln in antiken Festen zu Ehren von Dionysos und Saturnus, ergänzt durch keltische und nordische Riten zur Vertreibung böser Geister. Dies geschieht sowohl in großen Hochburgen des Karnevals wie Köln und Düsseldorf als auch in kleineren Städten wie Zweibrücken, wo die Tradition lebendig bleibt, wie Alumniportal Deutschland erklärt.
An der Spitze des KVZ steht Heike Förch, die 2015 das Amt der Präsidentin übernahm. Ihre Karriere im Verein begann 1976 in der Kindergarde, und seit 1984 begeistert sie mit ihren Büttenreden das Publikum. Einer ihrer besonderen Auftritte, als humorvolle Putzfrau, zieht den Oberbürgermeister gern durch den Kakao. In der Rolle als Präsidentin fördert sie die Einbindung von politischen Themen in die Fasnacht, vor dem Hintergrund des anstehenden Bundestagswahlkampfs.
Die aktuelle Saison ist voll von bedeutenden Terminen für den KVZ und andere Karnevalsvereine, wie die Termine der Zweibrücker Fasnacht zeigen. Besonders hervorzuheben ist die Ladie´s Night am 8. Februar, gefolgt von der Kinderfasenacht am 9. Februar und der großen Prunksitzung am 15. Februar in der Festhalle.
Insgesamt zeigt der KVZ, der als ältester und größter Karnevalsverein in Zweibrücken 1883 gegründet wurde, nicht nur seine Traditionen, sondern auch seine Fähigkeit zur Anpassung an moderne Bedürfnisse und den veränderten Geschmack seiner Mitglieder und Besucher. Die Fasnacht bleibt damit ein wichtiger Teil des kulturellen Lebens in der Region, das mit Humor und Gemeinschaftsgeist über die fast schon trüben Wintermonate hinweg hilft.