In Deutschland sorgen gegenwärtige Terrordrohungen für erhebliche Einschränkungen im Karnevals- und Faschingsgeschehen. Am 28. Februar 2025 wurde bekanntgegeben, dass die Stadt Nürnberg ihren traditionellen Kinderfasching absagt. Diese Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die anhaltenden Bedrohungen durch Terroranschläge, die in den letzten Jahren die Sicherheitslage maßgeblich beeinflusst haben. In München wurden ebenfalls wesentliche Veranstaltungen nach einem Anschlag abgesagt.

Die Sicherheitslage ist in vielen Städten als unzureichend beschrieben worden. In Bayern wurden bereits in Städten wie Aschaffenburg und Kempten Faschingszüge gestrichen. Die Absagen resultieren aus den hohen Sicherheitsanforderungen, die nach den gewaltsamen Vorfällen auf öffentlichen Veranstaltungen in Deutschland notwendig wurden. Die Sicherheitsmaßnahmen werden außerdem in mehreren Städten ausgeweitet, um dem erhöhten Risiko zu begegnen.

Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen

Um die Sicherheit bei Faschingsveranstaltungen zu verbessern, setzen die Behörden auf verschiedene Maßnahmen. Dazu gehören unter anderem das Aufstellen von Betonblöcken und Baumaschinen. Auch auf Propagandawellen von IS wird reagiert, die zu Anschlägen auf deutsche Faschingsumzüge aufrufen. In Würzburg erwartet man bis zu 100.000 Menschen beim Faschingsumzug, der jedoch unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden soll. In Dietfurt hingegen wird der „Chinesenfasching“ ebenfalls bei erhöhten Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt.

Die Veranstalter in Kempten konnten die geforderten Sicherheitsstandards nicht umsetzen, was zur Absage des Faschingsumzugs führte. Die Situation zeigt, dass viele Karnevalsvereine kreative Lösungen finden müssen, um den Herausforderungen gerecht zu werden. Beispielweise wird in Marburg ein neues Format mit einem Karnevalsfest vor der Stadthalle ins Leben gerufen, anstelle des ursprünglich geplanten Wagenumzugs.

Belastung für Karnevalsvereine

Die gegenwärtigen Sicherheitsanforderungen belasten die Karnevalsvereine erheblich. Laut dem Bund Deutscher Karneval, der 5300 Vereine mit 2,6 Millionen Mitgliedern vertritt, wird erwartet, dass bis Aschermittwoch, dem 5. März, 3500 Umzüge stattfinden. Doch die vielen Sicherheitsvorgaben und der Kostenanstieg setzen die Veranstalter unter Druck.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul hat wegen der angespannten Sicherheitslage betont, wie wichtig eine intensive Vorbereitung der Polizei für die Karnevalszeit ist. Er appellierte an die Menschen, sich von den Bedrohungen nicht einschüchtern zu lassen und den Karneval zu feiern. Vor allem in größeren Karnevalsstädten wie Köln, Düsseldorf und Mainz, wo jeweils Millionen von Besuchern erwartet werden, haben sich die Sicherheitskonzepte bewährt und werden regelmäßig aktualisiert.

Besondere Vorkehrungen sind in Köln geplant, wo 1,5 Millionen Menschen an der Zugstrecke erwartet werden. Um die Sicherheit zu gewährleisten, sind 1500 zusätzliche Polizeibeamte im Einsatz. Trotz der Herausforderungen versuchen viele Städte, den Karneval mit einem klaren Sicherheitskonzept zu feiern, um die Tradition auch in unsicheren Zeiten aufrechtzuerhalten. Weitere Informationen zu den Sicherheitsvorkehrungen sind in den Richtlinien des Deutschen Expertenrats für Besuchersicherheit zu finden.