In Bayern wird in diesem Jahr ein deutlicher Anstieg im Faschingsgeschäft erwartet. Der bayerische Einzelhandel rechnet mit einem Rekordumsatz für die närrische Saison 2023. Dies liegt unter anderem an einer bemerkenswert langen Faschingssaison von 115 Tagen, die im Vergleich zum Vorjahr mit nur 95 Tagen eine erhebliche Umsatzsteigerung ermöglicht hat. Die Prognosen deuten auf eine Umsatzsteigerung von bis zu 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hin, was einem geschätzten Gesamtumsatz von rund 50 Millionen Euro entspricht, wie die Passauer Neue Presse berichtet.

Obwohl die Faschingsumsätze in Bayern steigen, kann die Region nicht mit dem Rheinland konkurrieren, das als wahre Faschingshochburg gilt. Der Umsatz im Einzelhandel bleibt zudem hinter den Rekorderlösen anderer Feiertage wie Weihnachten, Ostern und dem Valentinstag zurück. Die Gastronomie hingegen profitiert erheblich von den festlichen Aktivitäten, mit einem Umsatz, der als mindestens doppelt so hoch eingeschätzt wird. Die Situation zeigt, dass der gesamte bundesweite Umsatz durch Fasching und Karneval auf etwa 2,1 Milliarden Euro geschätzt wird.

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Wirtschaftliche Bedeutung des Karnevals

Die „närrische Session“ hat sich als ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Deutschland etabliert. Der Zeitraum erstreckt sich traditionell vom 11. November bis Aschermittwoch und umfasst zahlreiche Feste und Feiern. Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln wird der Umsatz durch Karneval auf mindestens 1,65 Milliarden Euro geschätzt, wobei optimistische Schätzungen sogar von bis zu 2,75 Milliarden Euro im Zusammenhang mit den karnevalistischen Feierlichkeiten ausgehen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Besonders die Gastronomie sowie der Einzelhandel sind von diesem Boom betroffen. Hoteliers, Bar- und Restaurantbesitzer müssen sich an die sprunghaft gestiegenen Nachfragen anpassen. So beispielsweise die Preise für Übernachtungen am Karnevalswochenende in Köln, die anderthalbmal so hoch sind wie üblich. Hinzu kommt, dass die aktuelle Faschingssession 2022/23 die erste ohne jegliche Corona-Einschränkungen nach drei Jahren ist, was die Vorfreude auf die Feierlichkeiten weiter anheizt.

Zusammenfassend ist der Fasching nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein enormer wirtschaftlicher Motor in Bayern und ganz Deutschland. Der festliche Umsatz zeigt, wie wichtig die närrischen Tage für die lokale und bundesweite Wirtschaft sind, und bietet den Beteiligten eine willkommene Gelegenheit, von der Feierlaune der Menschen zu profitieren.