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Falterfreundliche Gärten: So schützen Sie die bunten Sommerboten

Teaser: In Hamburg betonen Artenschützer die Bedeutung von vermeintlichem Unkraut für die Fortpflanzung bedrohter Schmetterlingsarten und fordern mehr bunt gestaltete Gärten, um diesen wichtigen Bestäubern ein lebensnotwendiges Habitat zu bieten.

Die Bedeutung von heimischen Pflanzen für die Schmetterlingspopulation

Hamburg (ots)

Im Sommer blüht nicht nur die Natur, sondern auch die Schmetterlinge sind in voller Pracht zu beobachten. In Deutschland existieren etwa 3700 Arten von Tag- und Nachtfaltern. Diese sind nicht nur wegen ihrer Schönheit bekannt, sondern auch aufgrund ihrer Rolle als Bestäuber innerhalb des Ökosystems. Die Artenschützerin Bettina Lebuser von der Deutschen Wildtier Stiftung warnt jedoch, dass viele dieser Farbenpracht bedroht sind. Rund 42 Prozent der 189 Tagfalterarten gelten laut der Roten Liste als „bestandsgefährdet“ oder sogar „ausgestorben“. Diese Alarmglocken ertönen, da die Lebensräume der Falter stark eingeschränkt worden sind.

Der Lebensraum der Schmetterlinge

Schmetterlinge benötigen spezifische Lebensräume wie Feuchtwiesen, Mager- und Trockenrasen, in denen heimische Wildpflanzen vorkommen. Doch immer häufiger ist nur noch ein eintöniges „Einheitsgrün“ in unseren Landschaften zu finden. Somit fehlt es vielen Schmetterlingen an geeigneten Pflanzen, die als Wirtspflanze dienen. „Finden Falter nicht die für sie geeignete Futterpflanze, um dort ihre Eier abzulegen, bleiben sie weg und pflanzen sich nicht fort“, erklärt Lebuser. Ein bunter Garten kann eine Möglichkeit sein, diese Arten anzuziehen.

Praktische Tipps zur Förderung von Schmetterlingen

Lebuser fordert Gartenbesitzer auf, ihre Flächen für Schmetterlinge attraktiver zu gestalten. Ein kreativer und variantenreicher Garten, der verschiedene heimische Pflanzenarten beherbergt, kann einen echten Unterschied machen. Die Schmetterlingsexpertin weist darauf hin, dass es wichtig ist, den Rasen gelegentlich ungemäht zu lassen. Dies verschafft den Schmetterlingen Lebensraum. Hier sind einige wichtige Wirtspflanzen für verschiedene Schmetterlingsarten:

  • Der Distelfalter (Vanessa cardui) legt seine Eier auf Pflanzen wie Disteln und Brennnesseln.
  • Das Große Ochsenauge (Maniola jurtina) verwendet Gräser, insbesondere Rispengräser.
  • Der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) findet seine Wirtspflanze in verschiedenen Kleearten.
  • Der Kleine Fuchs (Aglais urticae) legt seine Eier ebenfalls auf Brennnesseln.

Unkraut als Lebensretter

Ein oft übersehenes Element sind Pflanzen, die als „Unkraut“ gelten, wie der Spitzwegerich (Plantago lanceolata). Auf diesen Pflanzen ist der bedrohte Wegerich-Scheckenfalter (Melithea cinxia) angewiesen. Die Deutsche Wildtier Stiftung arbeitet daran, solche Lebensräume zu schützen. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass das, was viele als Unkraut betrachten, für bestimmte Schmetterlingsarten überlebenswichtig ist.

Fazit: Jeden Beitrag zählt

Die Erhaltung der Schmetterlingsarten erfordert gemeinschaftliche Anstrengungen. Ein bewusster Umgang mit heimischen Pflanzen und eine vielseitige Gartengestaltung können dazu beitragen, die Schmetterlingspopulation zu unterstützen und ihre Lebensräume zu schützen. Indem jeder Einzelne seine Gärten nachhaltig gestaltet, leistet er seinen Beitrag zur Erhaltung dieser wichtigen Bestäuber in unserem Ökosystem. Weitere Informationen über Schmetterlinge und wie man ihnen helfen kann, finden Sie in der kostenlosen Broschüre „Tagfalter verstehen & entdecken“.

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