Der tödliche Messerangriff auf einen 17-jährigen Mann aus Afghanistan am 4. Februar 2025 in Schwerin hat landesweit für Aufregung gesorgt. Laut Nordkurier fahndet die Polizei nach einem 25-jährigen Afghanen, der im Zusammenhang mit der Tat als Hauptverdächtiger gilt. Der Vorfall ereignete sich gegen 17.45 Uhr an einem Seiteneingang des Schlossparkcenters, wo mehrere Messerstiche das Leben des Opfers forderten.
Die erste Meldung über den Vorfall deutete darauf hin, dass es einen Streit zwischen zwei Männern gab, in dessen Verlauf der Täter auf den Jugendlichen einstach. Trotz sofort eingeleiteter Maßnahmen, einschließlich der Reanimation vor Ort, verstarb das Opfer später im Krankenhaus. Die Kriminalpolizeiinspektion Schwerin hat bereits eine Mordkommission eingerichtet, um den Fall aufzuklären, und hat dazu ein Phantombild des Täters erstellt sowie ein Hinweistelefon für Zeugen eingerichtet.
Ermittlungen und Fahndung
Die Beweislast gegen den Tatverdächtigen ist stark. Ein Haftbefehl wurde ausgestellt und ein Fahndungsfoto veröffentlicht. Das Schlossparkcenter, das über einen videoüberwachten Haupteingang verfügt, konnte jedoch keine nützlichen Aufnahmen liefern, da die Technik am Tag der Tat nicht funktionierte. Der Verdächtige lebte zuletzt in Westmecklenburg, seine Spur blieb jedoch bislang erfolglos, und die Polizei hat zudem Informationen aus dem Umfeld des Opfers sowie Zeugenhinweise einbezogen.
Die Fahndung nach dem Verdächtigen erfolgt mittlerweile bundesweit. Die Behörden stellen sich auf weitere Herausforderungen ein, da auch ein separater Vorfall in Rostock am gleichen Tag die öffentliche Sicherheit auf die Probe stellte. Eine Frau aus Syrien wurde in der Innenstadt mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt, während ein weiterer Vorfall in Wismar eine 63-jährige Frau betraf, die beim Gassigehen mit ihrem Hund angegriffen wurde. Auch hier kam es zu Festnahmen.
Öffentliche Sicherheit im Fokus
Die Messerangriffe in der Region haben eine intensive Diskussion über die öffentliche Sicherheit entfacht. Der Innenausschuss des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern plant, sich mit der Kriminalitätsthematik umfassend zu befassen. In Schwerin ist seit November 2024 eine erhöhte Polizeipräsenz zu beobachten, insbesondere rund um den Marienplatz. Die Landesregierung hat bereits Maßnahmen beschlossen, um die Videoüberwachung in der Stadt zu verbessern.
Diese Vorfälle spiegeln eine breitere Problematik wider, die auch in Berichten des Bundeskriminalamts behandelt wird. Der Dritte Periodische Sicherheitsbericht beleuchtet unter anderem die Entwicklungen in der Gewaltkriminalität und betont die Notwendigkeit eines Diskurses über Sicherheitsfragen in der Gesellschaft.
Die Ermittler bitten alle Bürger, die Hinweise zum Fall geben können, sich zu melden. Zeugen können sich unter der Telefonnummer 0385 51804800 oder direkt bei jeder Polizeidienststelle melden. Der Fall hat nicht nur bei den Behörden, sondern auch in der Bevölkerung Besorgnis ausgelöst und verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Sicherheitskräfte in Deutschland stehen.