In den letzten Tagen sind in sozialen Medien manipulierte Videos aufgetaucht, die die Integrität der Bundestagswahl infrage stellen. Diese Videos zeigen angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Briefwahl und sind Teil einer umfassenden Desinformationskampagne, die laut Experten einen pro-russischen Hintergrund hat. Insbesondere deuten Erkenntnisse darauf hin, dass die Videos in Verbindung mit der mutmaßlich russischen Kampagne „Storm 1516“ stehen, die bereits im US-Wahlkampf für ähnliche Falschinformationen verantwortlich gemacht wurde, wie MDR berichtet.

Zwei Videos, die kürzlich in der Öffentlichkeit viral gingen, suggerieren, dass die Alternative für Deutschland (AfD) bei der Bundestagswahl benachteiligt wird und damit Zweifel an der Fairness des Wahlprozesses geschürt werden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die Verbreitung dieser Fake-Videos scharf kritisiert und warnt vor den ernsthaften Folgen solcher Desinformationsstrategien. Ähnliche Taktiken waren auch im Zusammenhang mit der US-Wahl 2024 zu beobachten, wo ein weiteres Video die Zerstörung von Wahlzetteln darstellt, das ebenfalls als russische Einflussoperation betrachtet wird.

Manipulation der Wahlprozesse

Die von den deutschen Sicherheitsbehörden verifizierten Videos, die in Städten wie Leipzig und Hamburg auftauchten, sind als Fälschungen enttarnt worden. Diese Videos behaupten, dass die AfD auf einem gefälschten Wahlzettel nicht aufgeführt ist, was von den zuständigen Behörden als gezielte Desinformation bezeichnet wird. Das Bundesinnenministerium hat die pro-russische Kampagne öffentlich gemacht und festgestellt, dass die Videos mit falschen Darstellungen von Wahlunterlagen operieren.

Der Wahlleiter von Hamburg, Oliver Rudolf, hat insbesondere ein Video als Fake identifiziert, das die Zerstörung vermeintlicher Briefwahl-Stimmzettel zeigt. Die visuellen Merkmale stimmen nicht mit echten Wahlunterlagen überein; das zeigt sich an der Farbe der Umschläge und den falschen Beschriftungen. Er fordert die Bürger auf, solche Inhalte kritisch zu hinterfragen und sensible Informationen über Wahlfragen aus verlässlichen Quellen zu beziehen, wie Tagesschau berichtet.

Hintergründe der Desinformation

Experten definieren Desinformation als absichtlich verbreitete Falschinformationen, die zur Irreführung der Öffentlichkeit dienen. Dies kann auch Falschmeldungen über Wahlverfahren einschließen, gleichsam beobachtet im Kontext der Bundestagswahl. Dazu gehören ungenaue Behauptungen bezüglich der Wahlurnen und der Wahlhelfer oder falsche Meldungen, die auf Manipulationen der Stimmenauszählung abzielen, wie bpb.de erläutert.

Die Methoden der Desinformation haben sich entwickelt; zunehmend werden dabei künstlerisch generierte Inhalte durch Einsatz von Künstlicher Intelligenz verwendet. Vor diesem Hintergrund warnen die Sicherheitsbehörden vor der potenziellen Einmischung durch ausländische Akteure, insbesondere Russland, China und Iran. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Einflussversuche im Vorfeld von Wahlen zunehmen, ist hoch.