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Fachkräftemangel: Wirtschaftsvertreter fordern bessere Willkommenskultur

Die deutsche Wirtschaft, vertreten durch Spitzenverbände und DIHK-Präsident Peter Adrian, fordert dringend eine verbesserte „Willkommenskultur“ zur Anwerbung von Fachkräften, um dem akuten Fachkräftemangel, der als eines der größten wirtschaftlichen Risiken gilt, entgegenzuwirken.

Die deutsche Wirtschaft steht vor einer großen Herausforderung: der Mangel an Fachkräften. Dieser wird nicht nur als wirtschaftliches Risiko betrachtet, sondern erfordert auch eine grundlegende Veränderung in der Art und Weise, wie neue Talente aus dem Ausland willkommen geheißen werden.

Ein Aufruf zur Verbesserung der Willkommenskultur

Um den Herausforderungen des Fachkräftemangels entgegenzuwirken, haben Wirtschaftsvertreter eine klare Botschaft: Deutschland muss eine einladende Atmosphäre für potenzielle Fachkräfte schaffen. DIHK-Präsident Peter Adrian hebt hervor, dass Länder wie Deutschland alte Strukturen überdenken müssen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. „Die Botschaft muss lauten: Wir freuen uns, euch hier in Deutschland begrüßen zu können“, betont Adrian.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Fachkräftemangel

Laut einer kürzlich durchgeführten Untersuchung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sehen mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland den Fachkräftemangel als direkte Bedrohung für ihre Geschäftstätigkeit. Zusätzlich zu diesem Mangel führen auch steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie eine schwache Inlandsnachfrage zu Sorgen in der Branche.

Die Herausforderungen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes

In der Diskussion um das Fachkräfteeinwanderungsgesetz wird deutlich, dass trotz positiver Ansätze noch erheblicher Verbesserungsbedarf besteht. Adrian kritisiert die komplizierte Anwendung des Gesetzes: „Die Chancenkarte, die es ermöglicht, ein Jahr lang in Deutschland einen Job zu suchen, ist zwar ein guter Ansatz, jedoch sind die Voraussetzungen dafür zu komplex. Viele könnten dadurch abgeschreckt werden.”

Die Rolle der Industrie

Industriepräsident Siegfried Russwurm unterstützt diese Ansicht und fordert, dass die Willkommenskultur bis zu den lokalen Behörden durchgesetzt werden muss. „Man muss auch praktische Fragen klären, wie die Zulassung eines Autos in einem Landratsamt, wenn man kein Deutsch spricht“, sagt Russwurm. Diese scheinbaren Kleinigkeiten sind entscheidend für den Erfolg von Arbeitnehmenden aus dem Ausland.

Fazit: Potenzial der Fachkräfte nutzen

Die Notwendigkeit, eine offenere und einladendere Haltung gegenüber internationalen Fachkräften einzunehmen, ist klar. Wenn Deutschland seine Wirtschaftsstrukturen anpassen möchte, um den Fachkräftemangel zu bewältigen, wird es entscheidend sein, Barrieren abzubauen und den Menschen zu zeigen, dass ihre Fähigkeiten in Deutschland geschätzt werden. Zeit ist ein wichtiger Faktor, und schnelle Veränderungen können entscheidend sein, um die Wirtschaft nachhaltig zu stärken.

Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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