Am Neujahrsmorgen 2023 ereignete sich in der Würzburger Altstadt eine dramatische Explosion, die zur Zerstörung von mehreren Fenstern und erheblichem Sachschaden führte. Ein junger Mann wurde nun, zwei Jahre nach dem Vorfall, vom Amtsgericht Gemünden am Main verurteilt, um für den entstandenen Schaden aufzukommen. Die Explosion war das Resultat einer Kugelbombe, die eine deutlich höhere Sprengkraft als handelsübliche Silvesterböller aufwies. Insgesamt wurden 55 Fensterscheiben in umliegenden Häusern und einer Kirche sowie eine Haustür beschädigt. Die Reparaturkosten summieren sich auf mindestens 11.233 Euro, wie InFranken berichtet.

Der 21-jährige Angeklagte wurde dazu verurteilt, monatliche Zahlungen von 250 Euro zu leisten und sollte eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit anstreben. Die Anklage umfasste das vorsätzliche Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion sowie Sachbeschädigung. Während des Verfahrens äußerte sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen. Bei einer Durchsuchung seines Elternhauses wurden knapp 180 nicht gekennzeichnete Böller entdeckt. Der Angeklagte räumte ein, unerlaubt mit explosionsgefährlichen Stoffen umgegangen zu sein, was die Ermittlungen der Kripo Würzburg und des Bayerischen Landeskriminalamts unterstützte.

Ermittlungen und rechtliche Folgen

Zeugen, die am Abend des Vorfalls gegen 4 Uhr am Peterplatz verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden dringend gesucht. Eine Anwohnerin meldete gegen diese Zeit eine Explosion, die Schäden an ihrer Wohnung verursachte. Die Staatsanwaltschaft hatte eine einjährige Jugendstrafe gefordert, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, sowie Arbeitsstunden auferlegt. Die Verteidigung plädierte jedoch auf Freispruch, da nicht bewiesen sei, dass der Angeklagte die Kugelbombe tatsächlich gezündet hatte; sie regte stattdessen eine Geld- oder Arbeitsauflage an.

Die Vorfälle in Würzburg werfen ein Licht auf die zunehmende **Sprengstoffkriminalität** in Deutschland. Laut dem Bundeskriminalamt sind die Fälle missbräuchlicher Verwendung von Sprengstoffen in den letzten Jahren gestiegen, was auf einen besorgniserregenden Trend hinweist. Explosionsgefährliche Stoffe unterliegen strengen gesetzlichen Kontrollen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Der ungesetzliche Umgang mit solchen Stoffen, einschließlich der Herstellung und Verwendung, kann schwere rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Das Urteil gegen den jungen Mann ist noch nicht rechtskräftig. Die Ermittlungen laufen weiter und die Behörden bieten an, Hinweise unter der Telefonnummer 0931/457-1732 entgegenzunehmen, um weitere Informationen zu sammeln und mögliche Zeugen zu identifizieren.