Eva Lys, die mit Platz 128 in der Weltrangliste die niedrigste Position in der Hauptauslosung der Australian Open einnimmt, hat Geschichte geschrieben. In einem packenden Viertelfinal-Match setzte sie sich am 18. Januar 2025 gegen die Rumänin Jaqueline Cristian mit 4:6, 6:3, 6:3 durch und ist damit die erste „Lucky Loserin“, die seit 1988 in die vierte Runde der Australian Open einzieht. Nach dem Sieg feierte sie fröhlich mit ihrer Mutter Maria und ihrer Schwester Bella auf der Tribüne.
Die 23-jährige Lys zeigte bemerkenswerte Nervenstärke, nachdem sie in der letzten Runde der Qualifikation verloren hatte. Ihre Teilnahme am Hauptturnier wurde ermöglicht, als die 13. gesetzte Anna Kalinskaya kurz vor Turnierbeginn zurücktrat. Lys erfuhr nur 10 Minuten Vorwarnung und bewältigte die Herausforderung, indem sie in der ersten Runde die Australierin Kimberly Birrell besiegte. Auch Varvara Gracheva aus Frankreich konnte sie in der zweiten Runde in geraden Sätzen schlagen und damit ihren Lauf fortsetzen.
Die Rolle der „Lucky Loserin“
„Lucky Loser“ ist ein Begriff im Tennis, der einen Spieler bezeichnet, der nach einer Niederlage in der Qualifikation als Ersatzspieler ins Hauptfeld rücken kann. Dies geschieht häufig bei Turnieren, wenn bereits qualifizierte Spieler absagen. Laut den Regeln, die seit 2006 zur Vermeidung von ethischen Problemen eingeführt wurden, wird der am besten platzierte Spieler aus der letzten Qualifikationsrunde zuerst berücksichtigt. Diese Regelung betont die Fairness und Transparenz im Auswahlprozess, da es auch um das Ranking der Spieler geht, die an der Qualifikation teilgenommen haben (Tennis365).
Lys selbst war vor ihrem ersten Match der Meinung, dass sie das Wochenende Ihrer Karriere als „die beste Woche“ bezeichnete. Nach einem turbulenten Start, als sie schnell 1:4 zurücklag, fand sie zurück in das Spiel. Ihre Leistung steigerte sich insbesondere im zweiten Satz, in dem sie die Dominanz über Cristian übernahm und am Ende 34 Gewinnschläge generierte, während ihre Gegnerin weniger als die Hälfte erreichte.
Die Herausforderungen und die Unterstützung
Die Herausforderungen, die Lys in den letzten Wochen erlebte, waren anspruchsvoll. In Melbourne hatte sie sogar schon einen Rückflug gebucht, als sich plötzlich die Situation änderte. Bundestrainer Torben Beltz, der kurzfristig als Aushilfs-Coach einsprang, als ihr Vater Wladimir Deutschland verlassen musste, half ihr, die positiven Aspekte des Spiels zu betonen und brachte Freude in das Training, was auch ihre Schwester Bella unterstützte.
Mit ihrem Einzug ins Achtelfinale hat Lys die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und wird nun auf die zweitgesetzte Iga Swiatek treffen, die bereits fünf Grand-Slam-Titel gewonnen hat. Ihr Spitzname „Lucky Lys“ zeigt die Aufregung und den Enthusiasmus, mit dem sie diese Gelegenheit ergreift.
Insgesamt hat Lys mit ihrer bemerkenswerten Leistung nicht nur die Herzen der Tennisfans erobert, sondern auch ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Australian Open geschrieben. Sie wird sicherlich weiterhin als Vorbild für viele junge Spielerinnen dienen, die von ihren Erfolgen inspiriert werden können.
Für mehr Details über Eva Lys‘ historisches Turnier lesen Sie die Berichterstattung auf Süddeutsche und Times of India.