Die Stadt Euskirchen und die Gemeinde Weilerswist wollen künftig den fließenden Verkehr auf ihren Straßen selbst überwachen. Bislang oblag die Geschwindigkeitsüberwachung den Behörden des Kreises Euskirchen und der Polizei. Diese betreiben fest installierte Messanlagen sowie mobile Systeme, die regelmäßig an verschiedenen Standorten zum Einsatz kommen. Die Überlegungen zur eigenen Überwachung sind Teil eines Bestrebens, die Verkehrssicherheit in der Region zu erhöhen. Laut Kölner Stadt-Anzeiger sollen dazu öffentlich-rechtliche Vereinbarungen zwischen Euskirchen und Weilerswist geschlossen werden, die die Genehmigung für den 27. März in Weilerswist und am 8. April in Euskirchen benötigen.

Im Rahmen dieser Initiative plant die Stadt Euskirchen, ihr Personal für die mobile Geschwindigkeitsüberwachung um 1,5 Stellen aufzustocken. Dabei wird eine volle Stelle im Fachbereich 4 (Recht und Ordnung) und eine halbe Stelle bei der Stadtkasse angesiedelt. In der politischen Diskussion äußerten sich verschiedene Fraktionen zu den Maßnahmen. Während CDU-Stadtverordneter Franz-Josef Mauth Bedenken gegen „Blitzer-Orgien“ hegte, betonte Bürgermeister Sacha Reichelt (CDU), dass die eigene Überwachungsanlage dazu beitragen wird, auf die zahlreichen Bürgeranliegen zu reagieren und die Verkehrssicherheit zu verbessern.

Neue Laserblitzer im Kreis Euskirchen

Parallel zu diesen Planungen gehen im Kreis Euskirchen neue Laserblitzer in Betrieb. Diese neuen Geräte ersetzen die bisherigen Messstreifen im Boden und arbeiten mit moderner Lasertechnologie zur Geschwindigkeitsmessung. Die ersten neuen Blitzer wurden in Euskirchen installiert, gefolgt von Standorten in Weilerswist-Vernich, Mechernich-Kalenberg an der Wallenthaler Höhe, Blankenheim-Freilingen und Mechernich-Obergartzem, wie Radio Euskirchen berichtet.

Eine Klarstellung seitens des Kreises stellte sicher, dass es im Kreis Euskirchen keine fest installierten Blitzer gibt, die in beide Fahrtrichtungen messen können. Die neuen Laserblitzer blitzen nicht mehrere Meter vor oder nach der Messstelle, sondern genau an der identischen Position der alten Messstreifen. Diese neuen technischen Lösungen sollen die Sicherheit im Verkehr deutlich erhöhen.

Ausblick auf die Umsetzung

Die zunehmend selbstständige Überwachung des Verkehrs in Euskirchen und Weilerswist steht im Kontext einer breiteren Diskussion über Geschwindigkeitsüberwachung in Deutschland. In anderen Regionen, wie in Österreich, wurden bereits ähnliche Schritte unternommen, um die Verkehrssicherheit in sensiblen Bereichen zu erhöhen. Laut kommunal.at ermöglicht die 35. Novelle der Straßenverkehrsordnung den Gemeinden, direkt Einfluss auf die Tempolimits zu nehmen, was zeigt, wie die Verantwortung für die Verkehrsüberwachung zunehmend an lokale Behörden delegiert wird.

Mit diesen Entwicklungen in Euskirchen und Weilerswist wird erwartet, dass die Initiativen zur Geschwindigkeitsüberwachung sowohl die Verkehrssicherheit als auch die direkte Reaktionsfähigkeit der Kommunen auf Bürgeranliegen stärken. Die politische Debatte über den angemessenen Umgang mit Geschwindigkeitskontrollen wird weiterhin eine wesentliche Rolle spielen.