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„EURO 2024: Nachhaltigkeitsbemühungen der UEFA übersehen in der Berichterstattung“

Eine aktuelle Studie zur UEFA EURO 2024 zeigt, dass trotz der Ankündigung, die "nachhaltigsten Europameisterschaften aller Zeiten" auszurichten, nur 4,7% der medialen Berichterstattung sich mit ESG-Themen beschäftigen, was die Nachhaltigkeitsstrategien der UEFA und beteiligter Unternehmen in einem schlechten Licht erscheinen lässt.

Düsseldorf (ots)

Nachhaltigkeitsziele und die UEFA EURO 2024: Eine verpasste Chance?

Die UEFA hat die EM 2024 als „nachhaltigste Europameisterschaft aller Zeiten“ beworben, doch die Wahrnehmung dieser Bemühungen sieht in der medialen Berichterstattung ganz anders aus. Eine umfassende Analyse des Medienhauses pressrelations zeigt, dass lediglich 4,7% der Beiträge zu diesem Event ESG-Themen (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) thematisieren. Dies wirft die Frage auf, ob die tiefere Integrationskraft von Nachhaltigkeitsaspekten in den Medien wirklich ausgeschöpft wird.

Analyse und Ergebnisse der Medienberichterstattung

In einem Zeitraum von über drei Monaten, vom 1. April bis 16. Juli 2024, wurden insgesamt 63.021 Artikel aus verschiedenen Medien (Tageszeitungen, TV und Fachpresse) untersucht. Ein Vergleich der Berichterstattung zeigt, dass Themen wie die Sicherheitslage mit 8,5% deutlich präsenter sind als die Herausforderungen, die mit Nachhaltigkeit und Mobilität verbunden sind.

Es überrascht daher nicht, dass weniger als 13% der Menschen in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey angaben, die EM als besonders nachhaltig wahrgenommen zu haben. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass der Fokus der Berichterstattung nicht in Einklang mit den kommunizierten Werten der UEFA steht.

Der kritische Aspekt der intelligenten Mobilität

Einer der am meisten diskutierten Punkte ist der Bereich „Intelligente Mobilität“. Rund 1.182 Artikel kritisieren insbesondere die Kurzstreckenflüge, die beim Transport von Spielern und Offiziellen verwendet wurden. So musste beispielsweise das türkische Team am 25. Juni von Hannover nach Hamburg fliegen, während die französische Mannschaft am 3. Juli einen 20-minütigen Flug von Düsseldorf nach Paderborn nutzte. Solche Entscheidungen widersprechen den angestrebten Zielen der Nachhaltigkeit und haben negative Reaktionen hervorgerufen.

Darüber hinaus sorgten Infrastrukturprobleme der Deutschen Bahn dafür, dass die umweltfreundlicheren Zugreisen nicht wie geplant durchgeführt werden konnten. Dies führte unter anderem dazu, dass das niederländische Team seine Pressekonferenz aufgrund eines verspäteten Zuges verpasste.

Sponsoren und ihre Rolle in der Nachhaltigkeitsdebatte

Die Berichterstattung über die UEFA EURO 2024 ist auch für Sponsoren von großer Bedeutung. Adidas beispielsweise wird in 1.508 Artikeln erwähnt und profitiert von seiner Partnerschaft mit dem DFB. Andere Sponsoren wie BYD und CHECK24 zeigen, dass Unternehmen mit richtigem Engagement in den Medien sichtbar werden können. Ironischerweise wird die greenwashing-Kritik jedoch auch an diesen Firmen laut, da ihre tatsächliche Unterstützung von Nachhaltigkeitsbemühungen hinterfragt wird.

Schlussfolgerung: Der Weg zur Verbesserung

Die hohe mediale Aufmerksamkeit zur UEFA EURO 2024 stellt für Unternehmen eine hervorragende Gelegenheit dar, ESG-Themen gut zu platzieren. Jedoch ist das Bild, das aus der Medienanalyse hervorgeht, nicht gerade ermutigend. Verband, Medien und Sponsoren haben viel Nachholbedarf, um den Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht zu werden. Die Frage bleibt also: Wird die UEFA die notwendigen Schritte einleiten, um die kommunizierten Ideen und die Realität in Einklang zu bringen?

Die vollständige Studie steht ab sofort kostenfrei zur Verfügung für alle, die sich weiter mit den zentralen Themen und der realistischen Wahrnehmung der UEFA EURO 2024 auseinandersetzen möchten.

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