Die EU-Kommission hat eine Untersuchung gegen den chinesischen Online-Marktplatz Shein eingeleitet, um mögliche Verstöße gegen den europäischen Verbraucherschutz zu überprüfen. Ziel dieser Untersuchung ist es, zu klären, ob Shein ausreichend gegen missbräuchliche Vertragsbedingungen und unlautere Geschäftspraktiken vorgeht. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Shein erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit, vor allem wegen seiner niedrigen Preise. Dennoch steht das Unternehmen in der Kritik wegen minderwertiger Produktqualität, unzureichender Kontrollen und unfairer Wettbewerbsbedingungen. Die Vorwürfe werden von Shein zurückgewiesen, das betont, eng mit den EU- und nationalen Regierungen zusammenzuarbeiten.

Kontext der Untersuchung

Im Rahmen der laufenden Untersuchung werden nationale Verbraucherschutzbehörden unter Aufsicht der EU-Kommission tätig. Shein wurde bereits im Juni 2024 aufgefordert, detaillierte Informationen über mögliche illegale Produkte und Verbrauchermanipulationen bereitzustellen. Diese Forderungen sind Teil einer breiteren Initiative zur Verbesserung des Verbraucherschutzes innerhalb der EU.

Ein zentrales Element dieser Initiative ist die geplante Einführung einer Bearbeitungsgebühr für Päckchen von chinesischen Online-Anbietern. Dies soll helfen, gefälschte und unsichere Waren zu regulieren. Zudem wird geplant, die Zollbefreiung für Sendungen im Wert von bis zu 150 Euro abzuschaffen. Online-Händler sollen künftig verpflichtet werden, sicherzustellen, dass ihre Produkte legal sind und den EU-Sicherheitsnormen entsprechen.

Relevanz für den europäischen Markt

Die EU verfolgt mit diesen Maßnahmen das Hauptziel, die Gesundheit, Sicherheit sowie die wirtschaftlichen und rechtlichen Interessen der Verbraucher zu schützen. Die Regelungen beziehen sich sowohl auf den traditionellen als auch auf den elektronischen Handel. Die Rechtsgrundlage bildet dabei Artikel 114 und Artikel 169 des AEU-Vertrags, wie die EU-Informationsseite thematisiert.

Der Verbraucherschutz in der EU umfasst auch verschiedene Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren erarbeitet wurden. Dazu zählen unter anderem Regelungen zu unlauteren Geschäftspraktiken, Haftung für fehlerhafte Produkte und die Rechte der Verbraucher im digitalen Zeitalter. Das Europäische Parlament spielt eine zentrale Rolle bei der Verbesserung dieser Vorschriften und behandelt unter anderem Themen wie personalisierte Preisgestaltung und unlautere Praktiken.

Die laufende Untersuchung gegen Shein zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Onlinehandelsplattformen die gesetzlichen Anforderungen einhalten und die Rechte der Verbraucher schützen. Für die EU-Staaten und das Europäische Parlament steht nun an, den geplanten Reformen zuzustimmen, um den Schutz der Verbraucher in der digitalen Wirtschaft zu gewährleisten.