Die aktuelle Influenza-Saison sorgt in Essen für erhöhte Aufmerksamkeit, da hier besonders viele Grippefälle, vor allem unter Kindern bis fünf Jahren, gemeldet werden. Laut t-online.de liegt die Inzidenz des Influenza-Virus in Nordrhein-Westfalen bei etwa 2.500 Fällen pro 100.000 Einwohner. Diese Zahl ist deutlich angestiegen, was die Ärzte dazu veranlasst, zur Achtsamkeit zu mahnen, auch im Hinblick auf die bevorstehenden Karnevalstage.

Dr. Frank Bergmann von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) erklärt, dass die Situation momentan nicht besorgniserregend sei, dennoch sollten Betroffene bei auftretenden Symptomen zu Hause bleiben und sich auskurieren. Es wird empfohlen, Hygienemaßnahmen wie Husten- und Niesetikette sowie regelmäßiges Händewaschen und Abstandhalten zu befolgen.

Schwere Krankheitsverläufe und Impfung

Die Grippe verläuft in dieser Saison besonders intensiv. Es wurden Muskelentzündungen festgestellt, die bei Kindern Schmerzsymptome und Gehprobleme hervorrufen können. Dr. Claudio Finetti, Chefarzt der Kinderklinik am Elisabeth-Krankenhaus, rät zur Grippeimpfung, um schweren Verläufen vorzubeugen. Trotz einer hohen Nachfrage kommt es in Arztpraxen und Krankenhäusern zu Wartezeiten, auch für Impfungen bei Kindern. Das Robert Koch-Institut hebt hervor, dass die Impfung die wichtigste Maßnahme darstellt, um sich vor Influenza und schweren Krankheitsverläufen zu schützen.

Die Wirksamkeit dieser Impfung variiert je nach Virusvariante und den bereits bestehenden Immunitäten in der Bevölkerung. In Deutschland wird empfohlen, dass sich insbesondere Menschen ab 60 Jahren jährlich impfen lassen, da diese Gruppe ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen hat. Allerdings lag die Impfquote bei dieser Altersgruppe 2022 bei nur 43%, wie Destatis berichtet.

Verbreitung und Risikogruppen

Die Ausbreitung des Influenza-Virus wird durch niedrige Temperaturen begünstigt, hat jedoch keinen unmittelbaren Einfluss auf die Schwere der Grippewelle. Verschiedene Subtypen des Grippevirus, darunter A(H3N2), A(H1N1) und B, zirkulieren aktuell. Historische Daten zeigen, dass die Schwere einer Grippewelle oftmals mit der Immunität der Bevölkerung und den in Vorjahren verbreiteten Subtypen verbunden ist.

Die meisten Erkrankten erholen sich zwar schnell von der Grippe, aber insbesondere ältere Menschen sind einem höheren Risiko für schwerwiegende Komplikationen ausgesetzt. Daher ist eine jährlich aufgefrischte Impfung essentiell, um die Infektionsgefahr zu verringern und vor einer drohenden Ansteckung zu schützen.