DeutschlandLindau (Bodensee)

Erzieher gesucht: Kitas in der Region am Rande des Kollapses!

VorfallArbeitsmarkt
OrtLindau,Hergensweiler,Weißensberg,Nonnenhorn,Wasserburg,Bodolz,Thalheim
UrsacheFachkräftemangel,gestiegene Anforderungen

In den bayerischen Kommunen wird die Situation in der frühkindlichen Betreuung immer kritischer. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, sind aktuell rund 14.400 Kita-Stellen unbesetzt, während in Horten 4.400 Stellen fehlen. Dies sorgt nicht nur für einen Mangel an Fach- und Ergänzungskräften, sondern auch dafür, dass der Zugang zu Kindergartenplätzen trotz einer ausreichenden Anzahl von verfügbaren Plätzen eingeschränkt wird. In Lindau sollen die städtischen Kitas Villa Engel und Arche Noah 2025 zusammengelegt werden, wobei dringend sechs neue Fachkräfte benötigt werden, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Die Probleme der Personalsuche sind weit verbreitet. Auch in Gemeinden wie Weißensberg und Hergensweiler stehen Kitas vor großen Herausforderungen. In Weißensberg beispielsweise sind pro Gruppe nur drei Erzieherinnen für insgesamt 109 Kinder verantwortlich, was in der Praxis zu Schwierigkeiten führt. Bürgermeister Wolfgang Strohmaier hebt hervor, dass viele Eltern die gesamte Kindererziehung in die Kitas verlagern möchten, was zu einem erhöhten Druck auf das Personal führt. Dazu kommt, dass der Fachkräftemangel durch die gestiegene Nachfrage an Krippenplätzen und verlängerten Öffnungszeiten weiter verschärft wird, wie Harald Voigt, Bürgermeister von Wasserburg, festgestellt hat.

Kinderbürgermeister – Ein innovativer Ansatz

Parallel zu diesen Herausforderungen zeigt sich in Thalheim, dass auch die politische Teilhabe der Kinder durch innovative Formate wie die Kinderbürgermeister gefördert wird. In dieser Gemeinde, die etwa 7.000 Einwohner hat, gibt es seit 2018 Kinderbürgermeister, die als Sprachrohr für die Interessen der Jüngsten in politischen Entscheidungsprozessen fungieren. Sylvia Schlicke, Quartiersmanagerin in Thalheim, betont, dass Kinder als Experten für ihre eigenen Bedürfnisse wahrgenommen werden müssen. So bringen die Kinderbürgermeister ihre Ideen und Meinungen aktiv in die Stadtentwicklung ein und stärken somit den Bezug der Kinder zu ihrer Heimat. Die Umsetzung wurde durch das Projekt „Demokratie in Kinderhand“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung unterstützt, wodurch Thalheim jährlich Mittel für die Beteiligung bereitstellt.

Diese Initiativen zeigen, dass trotz der personellen Herausforderungen in der frühkindlichen Betreuung kreative Lösungen gefunden werden können, um die Stimmen junger Bürger zu integrieren und eine bessere Zukunft für die nächste Generation zu gestalten.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 15
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 9
Analysierte Forenbeiträge: 56

Referenz
www.schwaebische.de
Weitere Infos
kommunal.de
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