Am 9. Februar 2025 wurden in der Seehundstation Friedrichskoog, gelegen im Kreis Dithmarschen, die ersten vier Kegelrobbenjungen dieser Saison erfolgreich ausgewildert. Die Jungtiere, namens Frederike, Marie, Jutta und Pin, wurden zwischen Ende November und Anfang Dezember als „Heuler“ auf der Helgoländer Düne gefunden und mussten infolge ihrer Überlebensunfähigkeit ohne menschliche Hilfe in die Auffangstation aufgenommen werden. Vor ihrer Auswilderung erreichten sie ein Mindestgewicht von 35 Kilogramm, was für den Übergang in den Nationalpark Wattenmeer entscheidend ist.
Momentan befinden sich noch 26 weitere junge Kegelrobben in der Station und warten auf ihre Auswilderung. Die Geburtssaison der Kegelrobben, die zwischen November beginnt und im Januar endet, hat in diesem Jahr eine rekordverdächtige Zahl hervorgebracht. Über 1.000 Kegelrobbenbabys sind auf Helgoland geboren worden, was die beständig steigende Population dieser Meeressäuger in Schleswig-Holstein unterstreicht.
Verhalten bei Sichtungen und Schutzmaßnahmen
Die Seehundstation und die Umweltbehörden empfehlen, bei Sichtung von Heulern einen respektvollen Abstand zu halten und im Zweifel die Seehundstation oder einen Seehundjäger zu kontaktieren. Ein wichtiges Hilfsmittel ist die „Robben.App“, die es ermöglicht, Sichtungen von Meeressäugern an Nord- und Ostsee zu melden. Kegelrobben sind in Deutschland streng geschützt, sowohl nach dem Bundesnaturschutzgesetz als auch der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU.
In den letzten Jahren hat die Kegelrobbenpopulation, insbesondere auf Helgoland, eine erhebliche Zunahme erfahren. Diese Entwicklung verdeutlicht den Erfolg von Schutzmaßnahmen in den Meeresschutzgebieten. Die Kegelrobben sind die größten Raubtiere Deutschlands. Sie können eine Länge von bis zu 2,5 Metern erreichen und bis zu 300 Kilogramm wiegen.
Konfliktmanagement und Naturschutz
Parallel zu den positiven Entwicklungen in Bezug auf die Kegelrobbenpopulation kämpfen Naturschützer für ein harmonisches Miteinander zwischen Fischern und Robben. Eine konstruktive und präventive Konfliktlösung wird gefordert, um die letale Entnahme der Tiere abzulehnen. Der Erhalt von Liege- und Wurfplätzen sowie die Entwicklung umfassender Schutzkonzepte sind zentrale Anliegen der Naturschutzorganisationen.
Darüber hinaus wird an grenzübergreifenden Projekten für nachhaltiges Fischerei- und Schutzgebietsmanagement gearbeitet, wobei die Kegelrobben auch als attraktives Element für Naturbeobachter an der Küste fungieren. Die Förderung des Naturtourismus, insbesondere im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Verein „Rewilding Oder Delta“, trägt zu einer langfristigen Entwicklung der Region in Richtung „grüner Tourismus“ bei.
Die erfolgreiche Auswilderung der Kegelrobbenjungen markiert einen weiteren Schritt in den fortlaufenden Bemühungen um den Schutz dieser beeindruckenden Tiere und deren Lebensräume in den deutschen Gewässern.
Für weitere Informationen zur Auswilderung und zum Schutz der Kegelrobben können Sie bnn.de, ndr.de und duh.de besuchen.