Im Kreis Erlangen-Höchstadt wurde ein Fall von Tularämie, besser bekannt als Hasenpest, nachgewiesen. Dies berichtet die Infranken. Ein Jäger entdeckte das infizierte Tier in Eschenau, einem Ort der Marktgemeinde Eckental. Tularämie wird durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht und kann potenziell lebensbedrohlich für den Menschen sein.
Im vergangenen Jahr erkrankten in Bayern mindestens drei Jäger an Tularämie. Die Übertragung der Krankheit erfolgt durch den Kontakt mit infizierten Tieren, deren Ausscheidungen oder Kadavern. Das Landratsamt Erlangen-Höchstadt hat bereits die Bevölkerung gewarnt, verdächtige Wildtiere nicht zu berühren. Symptome bei erkrankten Hasen sind Apathie, Fieber und hohe Atemfrequenz. Häufig haben die Tiere innerhalb weniger Tage keinen Fluchtinstinkt mehr und verenden.
Symptome und Übertragungswege
Die Symptome der Tularämie können auch bei Menschen auftreten und ähneln grippeartigen Beschwerden: Fieber, Schüttelfrost sowie Lymphknoten- oder Organbeteiligung, wie etwa einer Lungenentzündung. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bisher nicht bekannt. Besonders gefährdet sind Personen, die häufig mit Wildtieren in Kontakt kommen, wie Jäger, Metzger, Köche und Tierärzte.
Die AGES hebt hervor, dass die Krankheit vor allem bei Kontakt mit infizierten Wildkaninchen und Hasen auftritt. Die Bakterien sind auch in Zecken gefunden worden, die als Vektoren für die Verbreitung der Krankheit gelten. Zudem kann die Infektion über Insektenstiche, die Einnahme von kontaminiertem Wasser oder durch Staub erfolgen.
Präventionsmaßnahmen
Angesichts der aktuellen Gefahrenlage sollten tote Tiere, insbesondere Hasen, nicht berührt werden. Stattdessen empfiehlt es sich, das Veterinäramt zu informieren. Das Landratsamt gibt den Jägern spezifische Empfehlungen: Der Einsatz von Mundschutz und Einmalhandschuhen ist ratsam sowie eine gründliche Reinigung und Desinfektion nach einem Tierkontakt. Von Januar bis Oktober 2024 wurden in Bayern 28 weitere Fälle von Hasenpest bei Feldhasen festgestellt.
Obwohl Tularämie in Deutschland vorwiegend sporadisch auftritt, stellte die BAG fest, dass in der Schweiz die Zahl gemeldeter Fälle seit 2015 steigt. Die Krankheit gilt als Zoonose, da sie vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann, jedoch besteht kein Impfstoff gegen Tularämie.
Die Letzte Meldung von Tularämie im Landkreis Erlangen-Höchstadt stammt aus dem Jahr 2021. Derzeit wird die Bevölkerung eindringlich dazu aufgefordert, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. In der benachbarten Region Forchheim befürchtet man zudem einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest.