Ammoniak-Emissionen stellen ein ernsthaftes globales Problem dar, das sowohl die Gesundheit als auch die Umwelt betrifft. In Deutschland haben besondere Vorschriften, insbesondere die Düngeverordnung (DüV) und die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA-Luft), signifikant zur Reduktion dieser Emissionen beigetragen. Forschungsergebnisse der Technischen Universität München (TUM) zeigen, dass diese Maßnahmen wirksam sind und bereits zu einer erheblichen Senkung der Ammoniak-Emissionen geführt haben, insbesondere im Landwirtschaftssektor.

Die DüV, die erstmals 1996 eingeführt wurde und zuletzt in den Jahren 2017 und 2020 überarbeitet wurde, hat das Ziel, die Ausbringung von Düngemitteln zu regulieren und die EU-Nitratrichtlinie zum Schutz des Grundwassers umzusetzen. Als Teil dieser Maßnahmen wurde ein Ammoniak-Minderungsziel für 2030 festgelegt. Laut TUM sind 95 % der globalen Ammoniak-Emissionen auf die Landwirtschaft zurückzuführen. In Deutschland sanken die nationalen Emissionen bis 2021 im Vergleich zu 2005 um 15,5 %, während der Landwirtschaftssektor eine Reduktion von 13,6 % verzeichnen konnte.

Wirksame Maßnahmen und Fortschritte

Ein wesentlicher Faktor für die Rückgang der Emissionen ist die um 36 % reduzierte Ausbringung synthetischer Düngemittel, insbesondere des stark emissionsbelasteten Harnstoffs. Durch den Einsatz von Urease-Inhibitoren und die Bodeneinarbeitung des Düngers konnten die Ammoniak-Emissionen nach der Anwendung synthetischer Stickstoffdünger seit 2016 um 65 % gesenkt werden. In der Tat wurde festgestellt, dass 83 % der Emissionsminderung im Harnstoffeinsatz durch diese Maßnahmen realisiert wurden. Yuncai Hu von der TUM betont jedoch die Notwendigkeit, weitergehende Strategien zur Reduzierung dieser spezifischen Emissionen zu entwickeln.

Laut dem Thünen-Institut sollten Verluste bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern vermieden werden, um Effizienz und Kosteneffektivität zu steigern. So wird empfohlen, flüssige Wirtschaftsdünger bodennah und bandförmig auszubringen. Außerdem kann das zeitnahe Einarbeiten des Düngers ins Erdreich die Emissionen Signifikant verringern. Methoden wie der Einsatz eines Güllegrubbers ermöglichen eine sofortige Einarbeitung, wodurch der Kontakt mit der Atmosphäre minimiert wird.

Zusammenarbeit und künftige Herausforderungen

Zusätzlich zu nationalen Regelungen gibt es Initiativen wie das Projekt „Clean Air Farming“, das von der DUH unterstützt wird. Dieses Projekt hat zum Ziel, die Ammoniak- und Methanemissionen aus der Landwirtschaft zu reduzieren und gleichzeitig die Luftqualität zu verbessern. Dabei wird auch die Umsetzung nationaler und europäischer Regelungen unterstützt, was eine wichtige Rolle im Klimaschutz spielt.

Mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit ist es entscheidend, dass die Zusammenarbeit zwischen Lebensmittelunternehmen, Berufsschulen sowie landwirtschaftlichen Instituten gefördert wird, um die Integration von Reduktionsmaßnahmen in die Ausbildung zu gewährleisten. Um die Emissionen weiter zu senken, sollten auch innovative Lösungen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in der Nahrungsmittelproduktion in Betracht gezogen werden.

Die umfassende Reduktion von Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft bleibt somit eine zentrale Herausforderung für Deutschland und die EU, die jedoch mit dem richtigen Ansatz erfolgreich bewältigt werden kann.