Der Energiekonzern Eon, Deutschlands größter Stromversorger und -netzbetreiber, hat seine Jahreszahlen veröffentlicht und zeigt ein gemischtes Bild. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt bei 9,0 Milliarden Euro, was einem Rückgang von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der bereinigte Konzernüberschuss sank um sieben Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Eon-Chef Leonhard Birnbaum bezeichnete das Ergebnis dennoch als „stark“ und sieht das Unternehmen auf einem soliden Weg.
Im Rahmen der Hauptversammlung wird eine Dividende von 0,55 Cent je Aktie vorgeschlagen, was eine kleine Erhöhung im Vergleich zu 0,53 Cent im Vorjahr darstellt. Eon plant, zwischen 2024 und 2028 insgesamt 43 Milliarden Euro zu investieren, was eine Erhöhung um eine Milliarde Euro im Vergleich zu vorherigen Planungen darstellt.
Investitionen in die Zukunft
Von den geplanten 43 Milliarden Euro sollen 35 Milliarden Euro in die Netzinfrastruktur fließen. Dies zeigt Eons Engagement für die Zukunft, insbesondere in einem Markt, der sich zunehmend auf nachhaltige Energieversorgung konzentriert. Für das laufende Jahr wird ein bereinigtes EBITDA zwischen 9,6 und 9,8 Milliarden Euro prognostiziert, während der bereinigte Konzernüberschuss zwischen 2,85 und 3,05 Milliarden Euro liegen soll. Bis 2028 strebt Eon an, das bereinigte Konzern-EBITDA auf über 11,3 Milliarden Euro und den Konzernüberschuss auf rund 3,4 Milliarden Euro zu steigern.
Aktuell hat Eon in Deutschland etwa zwölf Millionen Strom- und zwei Millionen Erdgaskunden und hält mit einem Marktanteil von 32 Prozent den größten Anteil am Verteilnetz. Das Unternehmen ist auch einer der größten Betreiber von Ladesäulen, was seine Rolle in der Energiewende unterstreicht.
Margen im Wandel
In einem sich verändernden Energiemarkt haben nicht nur große Unternehmen wie Eon, sondern auch Stadtwerke mit Herausforderungen zu kämpfen. Laut einer Studie hat die breite öffentliche Wahrnehmung der Energiewende die Energiebranche näher zusammengebracht. 78 % der Studienteilnehmer sehen Stadtwerke als attraktive Arbeitgeber, was die Wichtigkeit der Branche für jüngere Generationen verdeutlicht. Dennoch können nur 45 % der befragten Unternehmen offene Stellen in angemessenen Zeiträumen besetzen. Dies fordert Stadtwerke dazu auf, alternative Ausbildungswege und moderne Arbeitsweisen zu berücksichtigen, um für neue Talente attraktiv zu sein. Die Wärmewende eröffnet zudem neue Geschäftsmodelle, während ganzehme Lösungen für nachhaltige Energieversorgung zur zentralen Bestandteile der Unternehmensstrategie werden müssen.
Insgesamt zeigt sich, dass der Markt für nachhaltige Energieversorgung sowohl für große Energiekonzerne als auch für Stadtwerke ein zunehmend dynamisches Umfeld darstellt. Während Eon in den kommenden Jahren signifikante Investitionen plant, benötigen auch Stadtwerke innovative Ansätze, um sich in dieser sich wandelnden Industrie erfolgreich zu behaupten. Für weitere Einblicke in die Entwicklung der Energieversorgung berichtet Dewezet über die aktuellen Jahreszahlen von Eon und EY beleuchtet die Perspektiven der Stadtwerke in einer sich verändernden Branche.