Der messerattacke in Aschaffenburg am 23. Januar 2025 hat in Deutschland für Entsetzen und Diskussionen gesorgt. Bei dem Vorfall wurde ein 28-jähriger Afghaner namens Enamullah O. beschuldigt, zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt zu haben. O. war bereits mehrfach wegen Gewalttaten aufgefallen und befand sich in einer Gemeinschaftsunterkunft in Alzenau. Angesichts dieser Umstände stellt sich die Frage nach dem Umgang mit Asylbewerbern, insbesondere solchen mit kriminellem Hintergrund. Laut Welt hätte eine frühzeitige Abschiebung des Verdächtigen möglich sein können, wenn die zuständigen Behörden schneller gehandelt hätten.

Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg hat O. mit Mord und gefährlicher Körperverletzung konfrontiert. Der Tatverdächtige wurde 24 Stunden nach der Tat noch nicht offiziell vernommen, da für die Vernehmung ein Dolmetscher benötigt wird. Der übergriff im Stadtpark Schöntal endete tödlich für einen zweijährigen Jungen und einen 41-jährigen Mann, der versuchte einzugreifen. Zwei weitere Personen, ein zweijähriges Mädchen und ein 72-jähriger Mann, wurden verletzt, während eine 59-jährige Erzieherin sich bei der Flucht einen Arm brach. Die genaue Motivlage des Täters ist unklar, jedoch ist bekannt, dass O. in psychiatrischer Behandlung war und Medikamente gefunden wurden, die zu seiner psychischen Erkrankung passend sind.

Versäumnisse der Behörden

Wie Tagesschau berichtet, wurde bereits vor dem tödlichen Vorfall eine Abschiebung O.s nach Bulgarien angeordnet, die jedoch aufgrund einer verspäteten Information des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BamF) nicht umgesetzt werden konnte. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann macht das BamF für die misslungene Rückführung verantwortlich und betont, dass eine Abschiebung nach Afghanistan für O. problematisch gewesen wäre.

Die politischen Reaktionen auf den Messerangriff sind vielfältig. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz fordert weitreichende Asylverschärfungen und kündigt an, die deutschen Staatsgrenzen dauerhaft zu kontrollieren. Diese Vorfälle, sagt Merz, erforderten ein „faktisches Einreiseverbot“ für Personen ohne gültige Dokumente. Auch die CSU fordert eine „Vollbremsung bei der Migration“, während die AfD auf konsequente Abschiebungen drängt. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Tat als „unfassbare Terrortat“ und forderte eine umfassende Aufklärung.

Kritik an der Asylpolitik

Der Fall von Enamullah O. wirft auch Fragen zur Asyl- und Einwanderungspolitik auf. Die Diskussion über die Sicherheit im Zusammenhang mit migratorischen Strömungen ist nicht neu. Wie die bpb beschreibt, zeigen Statistiken, dass Migranten insgesamt häufiger straffällig werden als Nichtmigranten, wobei dies teilweise durch soziale und demografische Faktoren beeinflusst wird. Ein kleiner Teil der Migranten ist straffällig, doch gerade in Gemeinschaftsunterkünften können Konflikte und frühere Gewalterfahrungen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führen.

Der tödliche Vorfall in Aschaffenburg hat nicht nur die Opfer tragisch betroffen gemacht, sondern löste auch eine breite gesellschaftliche Debatte über Migration, Sicherheit und die Verantwortung der Behörden aus. Kranzniederlegungen zum Gedenken an die Opfer und geplante Trauerfeiern zeugen vom gemeinschaftlichen Schmerz und der Suche nach Antworten in dieser schwierigen Zeit.