Am 11. Januar 2025 steht die Gemeinde Odenthal vor bedeutenden Herausforderungen. Bürgermeister Robert Lennerts, der die Gemeinde seit zwei Amtsperioden leitet, hat angekündigt, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Die möglichen Nachfolgerinnen sind Laura Lundberg von der CDU und Sonja Tewinkel, die früher den Grünen angehörte und nun als parteilos gilt. Diese personellen Veränderungen erfolgen in einer Zeit, in der die Gemeinde dringend Reformen benötigt und die finanzielle Situation angespannt bleibt.
Die Verwaltung hat im Rahmen einer Ämterreform dafür gesorgt, dass zunehmend Frauen in Führungspositionen Verantwortung übernehmen, was den Weg für eine diversere politische Landschaft ebnen könnte. Im Rahmen eines geplanten Haushaltssicherungskonzepts, das für März 2024 erforderlich ist, wird offensichtlich, dass Odenthal die Schuldenbeherrschung nicht mehr gewährleisten kann. Steuererhöhungen, insbesondere eine Anhebung der Grundsteuer B von 790 auf 950 Punkten, stehen auf der Agenda.
Finanzielle Herausforderungen und geplante Investitionen
Die finanziellen Belastungen durch hohe Ausgaben und stagnierende Einnahmen werden laut Kämmerer Thorsten Stefer zunehmen. Er erwartet, dass Odenthal frühestens im Jahr 2029 wieder schwarze Zahlen sehen könnte. Der Bürgermeister bezeichnete die aktuelle Situation als ein „größeres Desaster“ als in der Vergangenheit. Über 20 Millionen Euro an Investitionen sind für die Jahre 2025 und 2026 vorgesehen, vor allem im Bereich Schulausbau.
Die Gemeinde erhält 2025 Schlüsselzuweisungen von mehr als 1,4 Millionen Euro, jedoch bleibt die finanzielle Eigenkraft unzureichend, um die Stadt nachhaltig zu stabilisieren. Die Coronapandemie und globale Katastrophen haben zudem die Auswirkungen auf die kommunale Finanzlage verschärft. Bürgermeister Lennerts und der Rat der Gemeinde haben beschlossen, die politischen Weichen in Richtung Wohnraumschaffung für junge Familien und Gewerbeflächenvergabe zu stellen.
Soziale Projekte und Infrastruktur
Die Schaffung eines neuen Flüchtlingsheims in Höffe für 60 bis 80 Personen könnte helfen, die Unterbringungsnot zu lindern, aber die Bürgerinitiative lehnt das Projekt als überdimensioniert ab. Auch die Grundschulen in Blecher und Voiswinkel sollen bis 2026 für den Offenen Ganztag erweitert werden, während die Kita Hüttchen auf weniger Investitionen angewiesen sein wird, um die Gemeinde finanziell nicht zusätzlich zu belasten.
Ein Sammeltaxi-Service wird eingestellt, da er sich als zu kostspielig erwies, und der Ersthelfertrupp in Blecher gibt aufgrund mangelhafter Alarmierungen und hoher Schulungsaufwände auf. Interessant ist auch der geplante Bürgerradweg von Höffe nach Klasmühle, dessen erste Kosten gesichert sind. Die Modernisierung des Dhünntalstadions hat bereits begonnen, während ein neues Löschfahrzeug für die Löschgruppe Voiswinkel angeschafft wird und 2025 geliefert werden soll.
Kulturelle Entwicklungen
Altenberg, das mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet wurde, erlebt eine touristische Aufwertung. Die Restaurierung der 800 Jahre alten Markuskapelle in Altenberg wurde kürzlich abgeschlossen. Ein Festival, „Literatur am Dom“, findet 2024 zum dritten Mal statt und wird die kulturelle Landschaft weiter bereichern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die kommenden Jahre für Odenthal sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringen, insbesondere im Hinblick auf die politische Mitbestimmung von Frauen und die Jugendförderung. Laut einem Bericht des Bundesfamilienministeriums sind nur etwa zehn Prozent der Bürgermeisterämter in Deutschland von Frauen besetzt, was die Notwendigkeit unterstreicht, Frauen in kommunalen Führungspositionen stärker zu fördern. Maßnahmen wie die „Mainzer Resolution“ sollen dazu beitragen, die politische Vertretung von Frauen zu verbessern und gezielte Karriereförderung sowie flexiblere Arbeitsstrukturen zu schaffen. Diese Entwicklungen könnten entscheidend für die Zukunft von Odenthal sein und eine neue Ära in der politischen Landschaft der Gemeinde einleiten.
Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass …
Rundschau Online beschreibt die Situation …
Das Bundesfamilienministerium hebt hervor, dass …