Die energetische Sanierung von Immobilien in Deutschland kommt nur schleppend voran. Die aktuelle Sanierungsquote liegt bei unter 1%, was besorgniserregend ist, insbesondere angesichts der erwähnten Herausforderungen durch steigende Energiekosten und mögliche Wertverluste von Immobilien. Dieser Zustand wird von einer Untersuchung des Energieberatungsunternehmens Enter bestätigt, das Daten von über 5.600 Gebäuden analysierte und 1.000 Immobilienbesitzer befragte. Viele Hausbesitzer äußern Unsicherheiten bezüglich der angebotenen Fördermaßnahmen und der bestehenden gesetzlichen Regelungen, was die Situation weiter kompliziert.
Ab März 2025 plant die KfW-Bank eine Erweiterung der Wärmepumpenförderung, um weitere Bevölkerungsteile zu unterstützen. Dennoch gaben nur 11% der Befragten an, konkrete Sanierungspläne zu haben. Weitere 49% interessieren sich für Sanierungen, sind jedoch unsicher über den Zeitrahmen. 25% der Immobilienbesitzer fürchten, dass ohne energetische Sanierungen ihre Immobilie an Wert verlieren könnte. Experten empfehlen, unabhängige Beratung in Anspruch zu nehmen und die Angebote von Handwerksbetrieben zu vergleichen.
Vorteile energetischer Sanierung
Energetische Sanierungen können erhebliche Einsparungen mit sich bringen. Laut den erhobenen Daten könnte eine Vollsanierung im Schnitt bis zu 85% der Energie einsparen und den CO₂-Ausstoß um 76,9% reduzieren. Die durchschnittliche Ersparnis pro Immobilienbesitzer beläuft sich auf 3.203 Euro. spezifische Einsparungen pro Sanierungsmaßnahme sind wie folgt:
- Wärmepumpe: 975 Euro/Jahr
- Außenwanddämmung: 839 Euro/Jahr
- Dachdämmung: 301 Euro/Jahr
- Fußbodendämmung: 249 Euro/Jahr
- Kellerdeckendämmung: 240 Euro/Jahr
- Fenstererneuerung: 236 Euro/Jahr
- Oberste Geschossdecke: 198 Euro/Jahr
- Türen: 42 Euro/Jahr
- Dachfenster: 18 Euro/Jahr
Die Anschaffungskosten für verschiedene Sanierungsmaßnahmen variieren erheblich, wobei beispielsweise eine Wärmepumpe etwa 32.940 Euro kostet und die Außenwanddämmung bei ca. 19.340 Euro (für 130 m²) liegt. Die Amortisationszeiten differieren ebenfalls, wobei die Wärmepumpe mit 12 Jahren die kürzeste Amortisationsdauer aufweist.
Unterstützungsmaßnahmen für Immobilienbesitzer
Die KfW-Bank bietet Kredite mit Zuschüssen von bis zu 70% der förderfähigen Kosten an. Dabei variiert die komplexe Förderlandschaft je nach Bundesland. Um den Sanierungsprozess zu erleichtern, stellt die KfW einen Sanierungsrechner zur Verfügung. Dieser Rechner ermöglicht eine Bestandsaufnahme des Einsparpotenzials einer Immobilie und gibt Empfehlungen zur Behebung von Schwachstellen. Experten für Energieeffizienz helfen dabei, entsprechende Pläne für die energetische Sanierung zu erstellen.
Zusätzlich gibt es steuerliche Förderungen für energetische Maßnahmen, beispielsweise für die Wärmedämmung von Wänden, die Erneuerung von Fenstern oder den Einbau von Lüftungsanlagen. Zu beachten ist, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um die steuerlichen Vorteile in Anspruch nehmen zu können. Hierzu gehört, dass das Gebäude mindestens zehn Jahre alt sein muss und die Sanierungsmaßnahmen durch ein Fachunternehmen ausgeführt werden. Bis zu 40.000 Euro pro Wohnobjekt können gefördert werden, wenn alle Förderkriterien erfüllt sind.
Die Bundesregierung appelliert an Immobilienbesitzer, die Strategie der Energiewende aktiver anzunehmen. Mit klaren, verlässlichen Rahmenbedingungen könnte sich die Bereitschaft zur Sanierung erhöhen und somit einen positiven Impact auf die Energiewende in Deutschland haben. Informationen und Unterstützung sind über die Webseiten der KfW-Bank sowie des Bundesfinanzministeriums erhältlich.