Das Deutschlandticket, welches im Nahverkehr bundesweit genutzt wird, hat eine neue Wendung erfahren. Ab Ende des Jahres 2025 wird es voraussichtlich nicht mehr für bestimmte Fernzugverbindungen in der Region Berlin-Brandenburg gelten. Die Deutsche Bahn hat angekündigt, einen Vertrag zur Anerkennung von Nahverkehrstickets auf drei betroffenen Fernverkehrsstrecken zu kündigen. Dies berichtet rbb24.
Das Deutschlandticket gilt normalerweise nur für den Nahverkehr, es gibt jedoch Ausnahmen in bestimmten Fernzügen in Berlin und Brandenburg. Durch die Nutzung des Deutschlandtickets kam es laut der Deutschen Bahn zu einer Überlastung dieser Züge, was die Entscheidung zur Vertragskündigung beeinflusste. Die betroffenen Verbindungen umfassen den IC zwischen Berlin-Hauptbahnhof und Elsterwerda, den IC zwischen Potsdam-Hauptbahnhof und Cottbus sowie den ICE zwischen Berlin-Südkreuz und Prenzlau.
Politische Reaktionen und Kostenproblematik
Die Deutsche Bahn fordert zudem mehr finanzielle Unterstützung vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sowie von den Ländern Berlin und Brandenburg. Laut dem Brandenburger Verkehrsminister Detlef Tabbert sind die Forderungen der Bahn jedoch „nicht finanzierbar“. Die von der Bahn initiierten Kosten würden die Ausgaben für Berlin und Brandenburg fast verdreifachen. Trotz dieser Herausforderungen wird angestrebt, mehr Regionalzüge auf den betroffenen Strecken einzusetzen, um die Kapazitäten zu erhöhen.
Das Deutschlandticket erfreut sich größter Beliebtheit und wird von etwa 13,5 Millionen Fahrgästen in Deutschland genutzt. Um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen, haben Bund und Länder beschlossen, das Ticket in diesem Jahr jeweils mit 1,5 Milliarden Euro zu bezuschussen. Der Preis des Deutschlandtickets wird jedoch Anfang 2025 von bisher 49 Euro auf 58 Euro pro Monat angehoben.
Einsatz des Deutschlandtickets im Fernverkehr
Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen: Ab dem 24. November 2023 wird das Deutschlandticket im VBB-Land auch in den Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn akzeptiert. Diese Entscheidung wurde zwischen dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und der Deutschen Bahn ausgehandelt. Fahrgäste können mit dem Deutschlandticket die Verbindungen zwischen Berlin Hbf und Elsterwerda (IC), zwischen Berlin Südkreuz und Prenzlau (ICE) sowie das IC-Zugpaar zwischen Potsdam Hbf und Cottbus ohne Aufpreis nutzen. Für alle anderen Fernverkehrsleistungen in Berlin und Brandenburg gilt das Deutschlandticket jedoch nicht.
Zusätzlich sollte beachtet werden, dass das Deutschlandticket nur im Abonnement mit einer monatlichen Kündigungsmöglichkeit erhältlich ist. Es kann nicht am Automaten erworben werden, sondern muss beantragt werden, was die Übermittlung persönlicher Angaben wie Adresse oder Bankverbindung erfordert. Nähere Informationen über das Deutschlandticket und die spezifischen Regularien sind auf den Webseiten des VBB einsehbar.
Die Zukunft des Deutschlandtickets bleibt aufgrund der finanziellen Auseinandersetzungen zwischen den beteiligten Parteien ungewiss. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen entwickeln und welche Lösungen gefunden werden, um den Herausforderungen im öffentlichen Verkehr zu begegnen.