Mexikos Oberster Gerichtshof hat am 27. Februar 2025 eine wegweisende Entscheidung getroffen, die die Lebensbedingungen für die Elefantin Ely verbessern wird. Ely, die als „traurigste Elefantin der Welt“ bekannt ist, lebt seit 13 Jahren im Zoo von San Juan de Aragón in Mexiko-Stadt. Sie ist über 40 Jahre alt und verbrachte die Hälfte ihres Lebens in einem Zirkus, was zu zahlreichen psychischen und physischen Problemen führte. Aktivisten berichteten, dass Ely in der Gefangenschaft unter Depressionen litt und zeitweise an die Wände ihres Geheges schlug.
Die Entscheidung des Gerichts ist historisch, denn es ist das erste Mal, dass das mexikanische Oberste Gericht zugunsten eines Tieres entscheidet. Auf Drängen von Tierschutzorganisationen wurde angeordnet, dass Elys Gehege dem natürlichen Lebensraum von Elefanten angepasst wird und ihre Gesundheit kontinuierlich überwacht werden muss. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, Ely ein artgerechteres und gewaltfreieres Leben zu ermöglichen.
Maßnahmen zur Verbesserung von Elys Lebensbedingungen
Seit dem Tod der Elefantin Maggie, mit der Ely ihre Zeit im Zoo verbrachte, litt sie besonders stark unter ihrer Einsamkeit. Aktivisten setzten sich dafür ein, dass Ely nicht länger allein leben muss. Im Jahr 2023 wurde Gipsy, eine weitere Elefantenkuh, aus einem anderen Zoo nach Mexiko-Stadt gebracht, um Ely Gesellschaft zu leisten. Es wird angenommen, dass die soziale Interaktion mit Gipsy einen positiven Einfluss auf Elys psychische Gesundheit hat.
Die Anordnung des Gerichts bestätigt auch ein früheres Urteil, gegen das die Umweltbehörde und die Stadtregierung von Mexiko Rekurs eingelegt hatten. Diese Entscheidung wurde von Tierschützern und Experten für Elefantenhaltung als entscheidender Schritt im Tierschutz gefeiert. Die Zielsetzung ist es, Ely letztendlich in einem Reservat frei leben zu lassen, damit sie ein Leben führen kann, das ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht.
Der Kontext der Elefantenhaltung
Die Haltungsbedingungen von Elefanten in Zoos sind ein umstrittenes Thema. In Deutschland halten rund 25 Zoos Elefanten, wobei verschiedene Haltungsformen existieren. Ein zentraler Punkt ist, dass die Elefanten in größeren, naturnahen Gehegen leben sollten, um soziale Strukturen aufzubauen und natürliche Verhaltensweisen auszuleben. Kritiker und Befürworter der verschiedenen Haltungsformen betonen beide Seiten: während die No-Contact-Haltung den Tieren mehr Freiheit gibt, kann sie bei medizinischen Notfällen problematisch sein.
In den letzten 40 Jahren hat sich die Haltung von Elefanten in Zoos jedoch verbessert, unter anderem durch den Fokus auf Familienverbände. Dies zeigt sich auch in der Strategie des Kölner Zoos, der seine gesamte Elefantenherde im so genannten Protected-Contact hält, um sowohl die Tiere als auch die Pfleger zu schützen.
Die Entscheidung zugunsten von Ely könnte als Beispiel für die notwendige Veränderung in der Behandlung von Tieren in überfüllten Einrichtungen dienen und Hoffnung für weitere Maßnahmen im Tierschutz schaffen. Diana Valencia, Gründerin der Tierrechtsgruppe Opening Cages and Opening Minds, setzt sich weiterhin dafür ein, dass alle drei Elefanten im Zoo eines Tages in ein Schutzgebiet gebracht werden.
Die Entscheidung des Gerichts zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Ely ist ein bedeutender Schritt, der zeigt, dass das Wohl von Tieren in Mexiko an Bedeutung gewinnt. Tierschutzorganisationen und Aktivisten werden weiterhin dafür kämpfen, dass Ely und ihre Artgenossen ein besseres Leben führen dürfen.
Für weiterführende Informationen über Elys Geschichte und die rechtlichen Schritte rund um ihre Haltung können Sie die Artikel von Ostsee Zeitung, 20 Minuten und Planet Wissen besuchen.