Am 8. Februar 2025 haben die Mitglieder des Ausschusses für Stadtplanung, Ortsentwicklung, Mobilität und Klimaschutz in Eitorf eine mehrheitliche Entscheidung zur Nutzung von Flächen für Windenergie getroffen. Diese gehört zu einem umfassenden Teilplan für Erneuerbare Energien im Regionalplan, der zahlreiche Flächen für Windkraft befürwortet. Allerdings wurden zwei von insgesamt 17 vorgesehenen Windvorrangflächen aufgrund erheblicher Umweltauswirkungen abgelehnt. Biotopverbundflächen und schutzwürdige Biotope sprechen klar gegen Windkraftanlagen an diesen Standorten, wie ksta.de berichtet.

Die Sitzung im Rathaus wurde von fast 50 Bürgern besucht, darunter Mitglieder der Initiative gegen Windkraft in Eitorf. Die Bürgern stellten besorgte Fragen über Mindestabstände der Windräder zur Bebauung und die damit verbundenen Naturschutzbelange. Der Ausschuss führte auch Diskussionen über mögliche Risiken wie eine erhöhte Waldbrandgefahr und das Verursacherprinzip im Falle eines Brandes.

Konflikte und Meinungen zu Windkraft

Bürger äußerten Bedenken über mögliche gesundheitliche Risiken, die von den Rotoren ausgehen könnten, sowie landwirtschaftliche und ökologische Auswirkungen. Ein Bürger sprach von einer möglichen Enteignung, was zu einer verärgerten Reaktion des FDP-Vertreters Liene führte. Der Bürgermeister Viehof wies darauf hin, dass die hohe Zahl an Vorrangflächen in Eitorf (2,27% der Gemeindefläche) im Gegensatz zu Windeck (0,23%) auf die Einschränkungen durch Funkfeuer zurückzuführen sei, die einen Umkreis von 7 km um Windräder ausschließen.

Trotz der Bedenken der Bürger hat die Kreisverwaltung die Möglichkeit, Windräder zu genehmigen, sofern Bauanträge eingereicht werden. Bereits im Dezember 2024 gingen die ersten Bauanträge für die Eitorfer Vorranggebiete beim Kreis ein. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass bei der Planung von Windenergieanlagen nationale Vorgaben zum Naturschutz, Artenschutz und Landschaftsbild eingehalten werden müssen. Ausgleichsmaßnahmen, wie die Aufforstung oder die Schaffung von Nahrungshabitaten für Vögel, sind ebenfalls Teil der Planung, wie wind-energie.de erläutert.

Veranstaltungen und Proteste in Eitorf

Am 8. Februar fanden zudem zwei Kundgebungen auf dem Markt in Eitorf statt. Der Klimatreff Eitorf informierte die Bürger von 10 bis 14 Uhr über die Vorteile von Windkraftanlagen. Zeitgleich protestierte die Bürgerinitiative „Gegenwind“ gegen den Bau von Windkraftanlagen und äußerte Bedenken bzgl. der Beeinträchtigungen für die Landschaft und die Anwohner. Die Situation spiegelt die gesamtgesellschaftlichen Debatten über die Nutzung von Windenergie wider und zeigt, dass die Meinungen hierzu stark geteilt sind.

Die neue Windkraftpolitik in Deutschland zielt darauf ab, erneuerbare Energien auszubauen. Dies steht jedoch in einem Spannungsfeld zwischen ökologischen Belangen und dem wachsenden Bedarf an umweltfreundlicher Energie. In der Diskussion um Windkraft wird deutlich, dass die Herausforderungen vielfältig sind und sowohl Kunst als auch Natur umfassend berücksichtigt werden müssen, wie auch auf der Website des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit nachzulesen ist.