Ein 21-jähriger Marokkaner ist vom Amtsgericht Ellwangen wegen versuchten schweren Wohnungseinbruchsdiebstahls und Diebstahls von Waffen verurteilt worden. Wie Schwäbische Post berichtet, wurde der Angeklagte im Jahr 2024 über die Balkanroute nach Deutschland gebracht. Er erhielt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten ohne Bewährung.
Zusammen mit einem anderen Bewohner eines Landesaufnahmeheims beging der Mann am 1. Oktober 2024 mehrere Einbruchsversuche in Ellwangen. Nach drei fehlgeschlagenen Versuchen gelang es ihnen, in ein unverschlossenes Gartenhaus einzudringen, wo sie ein Gartenmesser stahlen. Später drangen sie in den Keller eines Wohnhauses ein und entwendeten Spirituosen. Die Eigentümerin überraschte die Täter, als sie versuchten, mit dem Gartenmesser in die Wohnung einzudringen.
Ermittlungen und weitere Vorfälle
Der Angeklagte versuchte anschließend vergeblich, in ein Autohaus einzubrechen. Er gestand die Taten während des Prozesses und äußerte Reue. Sein Mittäter ist derzeit flüchtig. Der Staatsanwalt wies während des Verfahrens auf die hohe kriminelle Energie des Angeklagten hin sowie auf eine negative Sozialprognose, die das Gericht in seiner Entscheidung bestätigte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Ähnlich besorgniserregend ist die Situation im Ostalbkreis, wo am vergangenen Wochenende sieben Einbrüche gemeldet wurden. Laut Schwäbische.de waren die betroffenen Polizeireviere in Aalen, Essingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Mögglingen. In Ellwangen gab es beispielsweise einen Einbruch im Wohngebiet nördlich der Pfahlheimer Straße, bei dem Bargeld und Schmuck im unteren fünfstelligen Bereich entwendet wurden.
Die Polizei hat keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den jüngsten Einbruchsdiebstählen und appelliert an Anwohner, ein erhöhtes Augenmerk auf verdächtige Aktivitäten zu legen und sofortige Meldungen zu tätigen.
Gesellschaftlicher Kontext
Die Verurteilung des marokkanischen Angeklagten wirft Fragen über die Kriminalität unter Migranten auf. Laut einem Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung ist ein kleiner Teil der Migranten straffällig, jedoch zeigen statistische Erhebungen, dass diese insgesamt häufiger mit Straftaten in Verbindung stehen als Nichtmigranten. Faktoren wie Alters- und Geschlechtszusammensetzungen sowie belastende Lebensumstände spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Besonders bei jungen Menschen aus Migrantenfamilien ist die Kriminalität in den letzten Jahren rückläufig, während die gesellschaftliche Ausgrenzung und fehlende Integrationsmöglichkeiten weiterhin negative Auswirkungen auf die Kriminalität haben können. Bildungsmöglichkeiten spielen eine zentrale Rolle für die Integration, die langfristig auch die Kriminalität in der Gruppe der Migranten beeinflussen können.