Mit dem Jahr 2025 wird die Ukraine die Zeitumstellung abschaffen und künftig dauerhaft in der Winterzeit verbleiben. Diese Entscheidung wurde aus gesundheitlichen und sicherheitspolitischen Gründen getroffen, wie t-online.de berichtet. Die ukrainische Regierung zielt darauf ab, negative Auswirkungen auf den Biorhythmus der Bürger zu vermeiden und ein Zeichen der Unabhängigkeit von Russland zu setzen.
Die Zeitumstellung in der Ukraine wird seit Oktober 2024 nicht mehr praktiziert. Jetzt, ab 2025, soll eine einheitliche Kiewer Zeit die Sicherheitslage verbessern und zur Wiedereingliederung der von Russland besetzten Gebiete beitragen. Die Entscheidung erfolgt vor dem Hintergrund, dass die ukrainische Sommerzeit derzeit von Ende März bis Ende Oktober mit der ganzjährigen Moskauer Zeit übereinstimmt.
Hintergründe zur Zeitumstellung
In Deutschland findet die nächste Zeitumstellung am 30. März 2025 statt. Bei dieser Gelegenheit werden die Uhren eine Stunde vorgestellt. Laut einer Umfrage von YouGov wünschen sich 75 Prozent der Deutschen das Ende der Zeitumstellung, wobei 48 Prozent eine dauerhafte Sommerzeit und 37 Prozent die Winterzeit bevorzugen. Diese Thematik wird schon seit Jahren intensiv diskutiert. Im Jahr 2018 sprach sich eine überwältigende Mehrheit von 84 Prozent in einer Umfrage der Europäischen Kommission für die Abschaffung aus. Der Vorschlag, die saisonale Zeitumstellung zu beenden, fand auch im Europäischen Parlament im März 2019 Unterstützung, wie fr.de berichtet.
Die Zeitumstellung wurde ursprünglich während des Ersten und Zweiten Weltkriegs mit dem Ziel eingeführt, Energie zu sparen und Tageslicht effizienter zu nutzen. Auch in Deutschland wurde die Zeitumstellung 1980 nach der Ölkrise wieder eingeführt. Doch der tatsächliche Nutzen dieser Maßnahme ist umstritten und wird zunehmend kritisch hinterfragt.
Gesundheitliche Auswirkungen der Zeitumstellung
Die Diskrepanz zwischen sozialer und biologischer Zeit führt häufig zu „Mini-Jetlag“, was sich in Schlafproblemen und Müdigkeit äußert. Insbesondere Chronotypen, also Menschen, die als „Lerche“ oder „Eule“ klassifiziert werden, zeigen unterschiedliche Anpassungsfähigkeit an die Zeitumstellungen. Viele Studien deuten zudem darauf hin, dass die Zeitumstellungen mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle verbunden sind. Langfristige Schlafprobleme können ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringen, wobei auch die psychische Gesundheit durch Müdigkeit und Stimmungsschwankungen beeinträchtigt wird, wie auf biogesellschaft.de beschrieben wird.
Um die negativen Auswirkungen der Zeitumstellung zu minimieren, empfehlen Experten, Zubettgehzeiten schrittweise anzupassen, lange Mittagsschläfe zu vermeiden und Entspannungstechniken sowie Bewegung an frischer Luft zu nutzen.
Die Entwicklungen in der Ukraine und die Meinungsbilder in Deutschland sowie anderen europäischen Ländern zum Thema Zeitumstellung verdeutlichen die Komplexität und die kontroversen Ansichten zu diesem Thema. Die kommenden Jahre könnten entscheidend dafür sein, wie Länder in Europa mit der Zeitumstellung umgehen und welche Regelungen letztendlich verabschiedet werden.