Die bayerische Brauerei Unertl in Mühldorf am Inn wird zum 31. Dezember 2024 ihren Betrieb einstellen, was das Ende einer fast 100-jährigen Brautradition in der Stadt markiert. Der Grund für die Schließung ist ein jahrelanger Markenrechtsstreit mit der Haager Brauerei Unertl, der in diesem Jahr durch einen Vergleich beendet wurde. Geschäftsführer Stefan Haunberger bestätigte, dass die Marke ab dem 1. Januar 2024 nicht mehr existieren wird.

Die Streitigkeit um die Markenrechte entstand, als beide Brauereien die Marke Unertl beim Patent- und Markenamt anmelden wollten. Die Haager Brauerei klagte gegen die Markennutzung durch die Mühldorfer Verwandtschaft, was letztlich zur Schließung der Mühldorfer Brauerei führte. Das Mühldorfer Weißbier wird künftig unter dem Namen „Wolfgangs Weißbier“ von der Brauerei Aldersbach produziert, und der Ortsname wird dabei aus dem neuen Markenauftritt gestrichen.

Historie und Auswirkungen der Schließung

Die erste Unertl-Brauerei wurde Ende der 1920er Jahre in Mühldorf am Inn gegründet, während ein Sohn in den 1940er Jahren nach Haag zog und dort eine zweite Brauerei ins Leben rief. Aufgrund geringer Nachfrage musste die Mühldorfer Brauerei 2021 schließen, und das Unertl-Bier wurde fortan bei Aldersbacher weiter gebraut. Infolgedessen war die Koexistenz der beiden Brauereien unter dem gleichen Namen für die Haager Brauer unhaltbar, da eine andere Brauerei das Bier ebenfalls unter dem Unertl-Namen vertrieb.

Die Mühldorfer Unertl GmbH wird zum Jahresende abgemeldet und die Büros geschlossen. Die beiden verbliebenen Mitarbeiter wechseln zur Brauerei Aldersbach. Zukünftig werden die beliebten Sorten des Weißbiers, darunter klassisches Weißbier, leichtes Weißbier und Bio-Dinkel alkoholfrei, basierend auf den ursprünglichen Rezepten von Wolfgang Unertl, unter dem neuen Namen vertrieben. Die Marke Unertl wird damit aus dem Markt verschwinden, während das alkoholfreie Getränk „Chill a bissl“ vorerst nicht verfügbar ist; Hauerberger plant jedoch eine zukünftige Neuauflage.

Die Schließung der Brauerei hat nicht nur Auswirkungen auf die Tradition des Bierbrauens in der Region, sondern bedeutet auch einen Verlust für die lokale Wirtschaft. Aldersbacher wird die Produkte unter ihrem neuen Logo und Wappen vertreiben, was das Erbe der Mühldorfer Brauerei endgültig beendet.

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in den Berichten von Abendzeitung München und T-Online.