Die Ehrenamtlichen Helfer in Hausen ob Verena und Gunningen übernehmen eine entscheidende Rolle in der Notfallversorgung. Sie treffen oft vor den regulären Rettungsdiensten am Einsatzort ein und leisten Erste Hilfe, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens zu überbrücken. Maximilian Kaiser, der Bereitschaftsleiter, hebt hervor, dass diese Helfer bei schwerwiegenden Wiederbelebungen essenziell sind. Ihr Engagement kann im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden, vor allem wenn der nächstgelegene Rettungswagen nicht verfügbar ist, wie in einem jüngsten Vorfall, bei dem ein Patient in Hausen ob Verena ohne Atmung und Herzschlag gefunden wurde.

Die Helfer vor Ort sind seit etwa sechs Jahren in Hausen ob Verena aktiv und seit einem halben Jahr auch in Gunningen. Diese Ehrenamtlichen haben eine beeindruckende Ausrückquote von 100 Prozent seit ihrer Gründung. Ein aktuelles Beispiel zeigt die Bedeutung ihrer Arbeit: eine Familie war emotional nicht in der Lage, mit der Wiederbelebung des Betroffenen zu beginnen. Die Helfer intervenierten sofort und konnten wertvolle Zeit gewinnen.

Ehrenamtliche Tätigkeit und Unterstützung

Die Gunninger Gemeindeverwaltung hat beschlossen, pro Einsatz eine Pauschale von 80 Euro an die Helfer zu zahlen, um die entstandenen Kosten für Material wie Sauerstoff und Verbandsmaterialien zu decken. Diese finanzielle Unterstützung ist wichtig, da die Helfer komplett ehrenamtlich arbeiten und mit ihren eigenen Fahrzeugen zu den Einsätzen fahren. Kaiser betont die Notwendigkeit von Unterstützung und Spenden, um das Konzept aufrechtzuerhalten.

In den letzten Jahren hat sich die Notwendigkeit solcher Ehrenamtlichen Dienste deutlich erhöht. 2024 verzeichnete das Team in Hausen 16 Alarmierungen, während es in Gunningen vier Einsätze gab. Bis Februar 2025 gab es bereits fünf Alarmierungen in Gunningen und eine in Hausen. Diese steigenden Zahlen verdeutlichen den ständigen Bedarf an qualifizierter Unterstützung in Notfällen in ländlichen Regionen.

Das Ehrenamt in Deutschland

Deutschlands Ehrenamt umfasst eine Vielzahl an Tätigkeiten in den Bereichen Nothilfe, Katastrophenschutz und Rettungsdienst. Laut den Johannitern engagieren sich fast 50.000 Menschen in diesem Bereich, die sich durch professionelle Qualifizierung und regelmäßige Fortbildung weiterentwickeln. Diese ehrenamtlichen Arbeiten sind besonders wertvoll in Zeiten von Naturkatastrophen oder Gesundheitskrisen, wie zuletzt während der Pandemie, und unterstützen die hauptamtlichen Kräfte tatkräftig. Johanniter führen Menschen an diese wichtigen Aufgaben heran und bieten eine Vielfalt an Möglichkeiten, sich zu engagieren.

Die Bedeutung des Ehrenamts wird auch durch die steigenden Zahlen im Rettungsdienst belegt. Im Jahr 2021 waren in Deutschland rund 85.000 Personen im Rettungsdienst beschäftigt, wobei die Anzahl der hauptamtlich Angestellten in nur 10 Jahren um 71 Prozent gestiegen ist. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Fachkräften, der von der Bundesagentur für Arbeit als Engpassberuf eingestuft wird. Diese Entwicklung zeigt, wie entscheidend das Ehrenamt für die Versorgung der Bevölkerung ist und dass die Unterstützung dieser engagierten Menschen dringend notwendig ist. Destatis hebt hervor, dass die Zahlen im Gesundheitswesen auch weiterhin im Fokus stehen sollten.