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Effektive Ermittlungsmethode gegen Kindesmissbrauch auf Social Media: Neue Erkenntnisse

Die Thematik des Kindesmissbrauchs auf Social Media und die damit verbundene Problematik des Cybergroomings sind in den Fokus gerückt, nachdem Recherchen von STRG_F aufgezeigt haben, dass deutsche Ermittlungsbehörden die Methode der „Scheinkindoperationen“ bisher kaum nutzen. Lediglich in Baden-Württemberg und Hessen werden diese Operationen regelmäßig und ohne spezifischen Anlass durchgeführt, während andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen diese Methode nur bei bedarfsbezogenen Ermittlungen einsetzen. Die statistische Erfassung zeigt, dass im Jahr 2023 durch solche Scheinkindoperationen 164 Tatverdächtige identifiziert wurden, was auf ein erhebliches Potential für die Aufklärung von Missbrauchsfällen hinweist.

Die Wirksamkeit der „Scheinkindoperationen“ wurde durch Professor Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger, dem Leiter des Instituts für Cyberkriminologie an der Polizeihochschule Brandenburg, hervorgehoben. Er betonte, dass die Aufklärungsquote dank dieser Methode bei über 80 Prozent liegt. Dennoch kritisiert er, dass die geringe Anwendung dieser Methode zu einem fehlenden Abschreckungspotential führt und einige Tatverdächtige offenbar wenig Angst vor Strafverfolgung haben. Eine vermehrte Nutzung dieser Ermittlungstechnik könnte daher zur Abschreckung potenzieller Täter beitragen.

Inzidenztracker

Die Recherche von STRG_F auf der Social Media Plattform Likee zeigte, wie schnell Täter von Cybergrooming ermittelt werden können. Diese Plattform, ähnlich wie TikTok, zieht trotz bekannter Missbrauchsfälle zahlreiche Pädokriminelle an. Journalistinnen, die sich dort als Kinder ausgaben, entlarvten mehrere Täter, die sexuelle Kontakte mit vermeintlichen Minderjährigen suchten und sie zur Erstellung und Weitergabe von Kinderpornografie aufforderten. Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser bezeichnete diese Form der Kriminalität als widerlich und kündigte Maßnahmen an, um dem entgegenzuwirken.

Die aktuelle Situation verdeutlicht den wachsenden Markt für Kinderpornografie auf Plattformen wie Likee und die damit verbundenen Risiken für junge Nutzer. Trotz einiger Schritte von Likee zur Verbesserung des Kinderschutzes sind Grooming-Versuche und der Handel mit solchen Inhalten weiterhin präsent. Die Einbindung von Technologieunternehmen wie Apple und Google in die Durchsetzung von Standards und Richtlinien zur Netzwerksicherheit ist daher von entscheidender Bedeutung, um diesen Missbrauchsfällen effektiv entgegenzutreten.


OTS

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
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