Die Evangelische Erwachsenenbildung (EEB) im Rems-Murr-Kreis hat für Februar 2025 eine Reihe von Veranstaltungen angekündigt, die sich mit wichtigen gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen. Im Mittelpunkt stehen Menschenrechte, das christliche und jüdische Weltbild sowie das Menschenbild der AfD. Die Auftaktveranstaltung beginnt am 5. Februar 2025 mit einem Filmgespräch über den iranischen Film „Ein kleines Stück vom Kuchen“, das im Traumpalast Waiblingen stattfinden wird. Dies ist eine Initiative, die darauf abzielt, die Diskussion über diese zentralen Themen in der Region anzuzeigen und zu fördern, und könnte sich als wichtiger Beitrag zur aktuellen gesellschaftlichen Debatte erweisen.
Angesichts dieser Veranstaltungen äußern Akteure aus verschiedenen Bereichen, einschließlich Menschenrechtsorganisationen, Bedenken über eine jüngst im Bundestag eingebrachte Entschließung unter dem Titel „Nie wieder ist jetzt: Jüdisches Leben in Deutschland schützen, bewahren und stärken“. Vertreter der Zivilgesellschaft haben alarmierende Stimmen zur Besorgnis geäußert, insbesondere bezüglich der unbestimmten Definition von Antisemitismus, die im Antrag verwendet wird. Es besteht die Befürchtung, dass dies zu weitreichenden Maßnahmen führen könnte, die grundlegende Rechte gefährden.
Kritik an der Antragstellung
Der Entschließungsantrag hat das Ziel, Maßnahmen gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit einzuführen. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Formulierungen zur Unterstützung oder Reproduktion antisemitischer Narrative als Ausschlussgründe für öffentliche Fördermittel anwendbar sind. Dies wirft ernsthafte Fragen zur Meinungsfreiheit in Deutschland auf, da unklar bleibt, wie tatsächlich ein Missbrauch der Regelung verhindert werden kann.
Zudem befürchten viele Akteure unter den Menschenrechtsorganisationen, dass durch den Antrag unverhältnismäßige Eingriffe in die Kunst-, Wissenschafts- sowie Versammlungsfreiheit erfolgen könnten. Diese Unsicherheiten haben dazu geführt, dass viele aus der Zivilgesellschaft auf kritische Themen meiden, was die öffentliche Diskussion weiter einschränken könnte. Es wird betont, dass die Zivilgesellschaft in Israel und Palästina eine entscheidende Rolle für den Dialog und den Frieden spielt, und eine Verknüpfung des Lebens jüdischer Menschen in Deutschland mit dem Staat Israel als problematisch angesehen wird.
Ein Aufruf zur Debatte
Seit dem Anstieg antisemitischer sowie anderer diskriminierender Einstellungen, insbesondere seit dem Aufstieg der AfD und dem 7. Oktober 2023, fordern nun mehr als 1400 Stimmen aus der Zivilgesellschaft eine öffentliche Debatte über die derzeitige Entschließung. Unterstützer aus den Bereichen Politik, Kunst, Kultur und Wissenschaft setzen sich für ein inklusives Modell zum Schutz von Minderheiten und zur Bekämpfung von Diskriminierung ein. Sie appellieren, den gegenwärtigen Entwurf nicht zu verabschieden und alternative Vorschläge in die Diskussion einzubeziehen.
In ihrer Stellungnahme heben die Unterstützer hervor, dass demokratisches Miteinander, Dialog und Aufklärung entscheidend für die Bekämpfung von Diskriminierung sind. Ziel ist es, die Menschenwürde aller Menschen zu anerkennen und die verschiedenen Dimensionen von Diskriminierung zu berücksichtigen. Die Erstunterzeichnenden, darunter Amnesty International Deutschland und weitere bedeutende Organisationen, fordern konkrete Maßnahmen zur Sensibilisierung und Reformen, um eine breite politische Bildung zu fördern.
Zusammengefasst steht die EEB mit ihren Veranstaltungen im Februar 2025 vor dem Hintergrund einer feurigen Debatte, die sowohl die Bildung als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus betreffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Diskussion entwickeln wird und welche Impulse aus den geplanten Veranstaltungen resultieren könnten.