Am 5. März 2025 kam es auf der Landesstraße 3042 bei Breitscheid im Lahn-Dill-Kreis zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem ein E-Bike-Fahrer schwer verletzt wurde. Ein 64-jähriger Autofahrer versuchte, an dem 80-jährigen Radfahrer vorbeizufahren, was aus zunächst unbekannten Gründen zu einer Kollision führte. Der E-Bike-Fahrer verlor die Kontrolle und wurde über eine Leitplanke in einen Graben geschleudert. Er erlitten schwere Verletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Die L 3042 musste für etwa anderthalb Stunden voll gesperrt werden. Ein Sachverständiger kam zum Einsatz, um die Unglücksursache zu ermitteln. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Dies berichtet die FAZ.
Der Unfall steht im Kontext eines besorgniserregenden Trends: Die Zahl der Pedelec-Unfälle hat sich seit 2014 bereits mehr als verzehnfacht. Im Jahr 2023 verunglückten 23.658 Pedelec-Nutzer, und die Zahl der Getöteten stieg auf 188, verglichen mit nur 39 im Jahr 2014. Diese Entwicklungen sind alarmierend, da im gleichen Jahr weniger Unfälle mit nicht motorisierten Fahrrädern stattfanden, deren Zahl von 76.600 (2014) auf etwa 70.900 (2023) sank. Die Rückgänge bei den nicht motorisierten Fahrrädern waren konstant, während die Unfälle mit Pedelecs stark anstiegen, wie Destatis feststellt.
Wachsende E-Bike-Nutzung
Ein Grund für den Anstieg der Pedelec-Unfälle könnte die wachsende Beliebtheit von E-Bikes sein. Im Jahr 2022 besaßen bereits 15,5 % der Haushalte in Deutschland mindestens ein Pedelec, ein Anstieg von 3,4 % im Jahr 2014. Zudem wurden 2023 erstmals mehr Pedelecs (53 %) als herkömmliche Fahrräder verkauft. Diese steigende Nutzung bringt jedoch auch ein erhöhtes Unfallrisiko mit sich, da die Fahrer längere Strecken zurücklegen. Besonders auffällig ist, dass der Anteil der Pedelec-Verunglückten unter 45 Jahren von 10 % im Jahr 2014 auf 31 % im Jahr 2023 angestiegen ist, so ADAC.
Statistiken zeigen zudem, dass das Durchschnittsalter der Pedelec-Verunglückten bei 53 Jahren liegt, während es bei nicht motorisierten Fahrrädern lediglich 42 Jahre beträgt. Der Anstieg der Pedelec-Unfälle reflektiert die gesellschaftliche Veränderung hin zu einem aktiveren Lebensstil, erfordert jedoch auch mehr Achtsamkeit im Verkehr.