Ab dem 1. April 2025 haben Besitzer von Wärmepumpen, Wallboxen und Photovoltaik-Heimspeichern die Möglichkeit, von deutlich günstigeren Strompreisen zu profitieren. Die Einführung der dynamischen Netzentgelte könnte Einsparungen von bis zu 11 Cent pro Kilowattstunde ermöglichen. Diese Netznutzungsentgelte machen in den meisten Regionen 22 bis 28 Prozent der gesamten Stromkosten aus, was die Bedeutung der neuen Regelung unterstreicht. [t-online] berichtet, dass die dynamischen Tarife im Rahmen des Kopernikus-Projekts „Ariadne“ entwickelt wurden, um netzdienliches Verhalten zu belohnen.
Obwohl die potenziellen Einsparungen der dynamischen Systeme attraktiv klingen, hängen sie stark von den individuellen Umständen der Haushalte ab. Die Einsparungen sind vor allem für Haushalte mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen über 4,2 kW oder Wallboxen relevant. Zudem sind smart Meter sowie eine Steuereinheit erforderlich, um den Stromverbrauch aktiv zu drosseln.
Einsparung durch flexible Nutzung
Ein Beispiel verdeutlicht das Einsparpotenzial: Eine Musterfamilie in Schleswig-Holstein könnte die Netzentgelte von 468 Euro auf nur 47 Euro pro Jahr reduzieren – das entspricht einer Einsparung von 421 Euro. In München könnte eine Familie eine Ersparnis von 299 Euro erzielen, indem die Kosten von 497 Euro auf etwa 198 Euro gesenkt werden. Solche Einsparungen sind realistisch, wenn Haushalte über einen flexiblen Verbrauch von rund 4.500 kWh jährlich verfügen. Ideal sind Zeiten der hohen Einspeisung, häufig nachts oder an sonnigen Nachmittagen, um die dynamischen Netzentgelte optimal zu nutzen. Die Anmeldung bei dem zuständigen Netzbetreiber erfolgt in der Regel über ein Online-Formular.
Gemäß dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sind drei Module für die Netzentgelte vorgesehen: eine pauschale Reduzierung, eine prozentuale Reduzierung und individuelle Tarife in Kombination mit einer der ersten beiden Optionen. Diese Flexibilität bei der Nutzung bereitet den Weg zu einem bewussteren Umgang mit Energie und senkt gleichzeitig die Kosten für den Verbraucher.
Dynamische Tarife im Überblick
Darüber hinaus müssen ab dem 1. Januar 2025 alle Stromanbieter in Deutschland mindestens einen dynamischen Stromtarif anbieten. Diese Tarife passen sich den aktuellen Börsenstrompreisen an und bieten Einsparpotentiale durch eine flexible Nutzung während günstiger Zeiten. [regional-photovoltaik] erläutert, dass Intelligent-Meter-Technologien dabei helfen, den Stromverbrauch in Echtzeit zu erfassen und zu optimieren. Haushalte mit Elektroautos können besonders von diesen dynamischen Tarifen profitieren, indem sie den Strom nutzen, wenn die Preise niedrig sind.
Die Einsparungsstrategien im Rahmen der dynamischen Stromtarife umfassen die Nutzung von Geräten wie Geschirrspülern und Waschmaschinen in günstigen Tarifzeiten. Für eine möglichst effektive Nutzung dieser Tarife benötigen die Verbraucher nicht nur Smart Meter, sondern auch eine stabile Internetverbindung. Ab 2025 werden neue Smart Meter zudem preislich reduziert, was die Installation für viele Haushalte attraktiver macht.
Die Herausforderungen der Umsetzung sind nicht zu unterschätzen. 81 Prozent der Haushalte wissen wenig über die bestehenden Angebote an dynamischen Stromtarifen, und 61 Prozent befürworten den Einbau von Smart Metern. Das Bundeswirtschaftsministerium plant demnach, Mindeststandards für dynamische Tarife zu fördern und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. [1komma5] ergänzt, dass für die Teilnahme an spezifischen dynamischen Tarifen, wie der Heartbeat-Preisgarantie, bestimmte Voraussetzungen, wie zum Beispiel effizientere Batteriespeichersysteme und PV-Anlagen, erfüllt sein müssen.
Zusammengefasst zeigt sich, dass mit der Einführung der dynamischen Netzentgelte und Stromtarife nicht nur Einsparpotentiale für Verbraucher geschaffen werden, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Energienutzung und Netzstabilität erfolgt.