Vorfall | Klimawandel,Energiekrise,Regierungsbildung |
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Uhrzeit | 18:15 |
Ort | Cottbuser Ostsee |
Ursache | Atomausstieg,Dunkelflaute |
Deutschland steht unter Strom – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Während die Regierung in Berlin an ihren ehrgeizigen Klimazielen festhält und ein spektakulärer Ausstieg aus der Atomenergie vollzogen wird, macht sich auf den europäischen Strommärkten ein Sturm der Entrüstung breit. Eine sogenannte Dunkelflaute, eine Phase ohne Wind und Sonne, hat die Energieproduktion dramatisch einbrechen lassen. Wie Morten Freidel in einem Kommentar betont, kommt jetzt der bittere Nachgeschmack dieser Politik zum Vorschein.
Der Plan der deutschen Regierung klingt zunächst nach einem Abenteuer voller Wagemut: Klima-Helden in der strahlenden Rüstung der Erneuerbaren, die entschlossen den Gipfel der Klimaneutralität erklimmen wollen. Doch wer diese Story für einen Hollywood-Film hält, irrt gewaltig. In der Realität sieht die Lage düsterer aus – wortwörtlich. Während die Atomkraftwerke längst abgeschaltet und Kohlekraftwerke in Scharen vom Netz genommen wurden, trugen die stillen Windräder dieser Tage kaum zur Energieversorgung bei.
Die Geduld unserer Nachbarn schwindet
Ein Szenario wie aus einem Thriller: Die Strompreise schnellen in astronomische Höhen, nicht nur in Deutschland, sondern auch bei unseren nordischen Nachbarn. Norwegens Energieminister spricht offen von einer „beschissenen Situation“, während sich seine schwedische Amtskollegin wütend über Deutschlands Atomausstieg äußert. Die Nerven liegen blank, denn Energie fließt aus Norwegen und Schweden ab, um den deutschen Bedarf zu decken – und das nicht ohne Konsequenzen für die dortigen Verbraucher.
Wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet, sind die gestiegenen Strompreise in Skandinavien auch selbstverschuldet – insbesondere durch unzureichend ausgebaute Netze. Doch fest steht, dass Deutschlands Energiepolitik selbst bei langjährigen Partnern zunehmend für Frust sorgt.
Energiewende auf der Rasierklinge
Die Bundesregierung hält derweil unbeirrt an ihrer Vision fest. Die Grünen, stets als Apostel europäischer Solidarität auf den Bühnen Europas gefeiert, werden nun von derselben vergrault. Ihre Energiepolitik wird zum Preistreiber und das nicht nur innerhalb der Landesgrenzen. Kritiker sagen, die von der CDU in Aussicht gestellten Schritte sind kaum mehr als Lippenbekenntnisse, und ein Rückschritt zur Atomenergie ist weit und breit nicht in Sicht.
Europa schaut zu und sieht ein Land, das sich auf einem einsamen Pfad bewegt. Probleme löst man nicht mit Schuldzuweisungen, doch die Anzeichen für eine dringend benötigte Kehrtwende in der Energiepolitik mehren sich. Es geht längst nicht mehr nur um den deutschen Standort oder wirtschaftliche Fragen, sondern um den gesamten Ruf Deutschlands als führende Wirtschaftsmacht in Europa und um gegenseitiges Vertrauen unter den europäischen Nachbarn.
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