In Karlsruhe sind in den letzten Wochen wiederholt Drohnen über der Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRO) gesichtet worden, einer Einrichtung, die als kritische Infrastruktur gilt. Diese Vorfälle wurden von der Karlsruher Polizei am 23. Dezember bestätigt. Im Jahr 2024 kam es bereits zu mehr als zehn Sichtungen, die alle in den gesperrten Luftraum über dem MiRO-Gelände eindrangen. Ein Ausfall der MiRO könnte ernsthafte Konsequenzen für Deutschland haben, insbesondere für die Lieferketten und die Versorgung der Bevölkerung.
Die MiRO unterliegt besonderen Schutzmaßnahmen, die unter anderem ein Verbot von Drohnenüberflügen beinhalten. Es bleibt unklar, ob die Drohnenflüge als Spionageaktionen zu werten sind oder auf Hobbypiloten zurückzuführen sind, wie ka-news.de berichtete. Polizei und MiRO haben eine Strategie entwickelt, um auf solche Vorfälle zu reagieren, deren Details aus einsatztaktischen Gründen nicht veröffentlicht werden.
Ähnliche Vorfälle in der Region
Die Problematik der Drohnenüberflüge betrifft nicht nur die MiRO. Ähnliche Vorfälle wurden auch über dem BASF-Werksgelände in Ludwigshafen berichtet, das ebenfalls zur kritischen Infrastruktur zählt. Diese Drohnen wurden als größer als übliche Hobby-Drohnen beschrieben. Über die US-Militärbasis in Rammstein wurden ebenfalls Drohnen gesichtet. Der Luftwaffenstützpunkt ist das Hauptquartier der amerikanischen Luftstreitkräfte in Europa und unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften. Die Militärführung in Rammstein behält sich das Recht vor, Drohnen bei Bedarf abzuschießen, wie bnn.de berichtete.
Die Materie der Drohnensichtungen in kritischen Infrastrukturen bleibt ein ernstes Thema, das sowohl Sicherheitsbehörden als auch die Öffentlichkeit beschäftigt.