Am 25. Februar 2025 wurden in Dresden zwei neue „Fairteiler“ vorgestellt, die von Architekturstudierenden der Technischen Universität Dresden (TUD) entworfen und gefertigt wurden. Diese Verteilerstationen für Lebensmittel sollen dabei helfen, genießbare Nahrungsmittel vor der Verschwendung zu bewahren und somit einen aktiven Beitrag zur Bekämpfung von Lebensmittelabfällen zu leisten. Die offizielle Aufstellung fand an zwei Standorten in der Stadt statt: im Gemeinschaftsgarten der Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften der SLUB und am Skaterpark an der Lingnerallee. Die Stadt Dresden stellt für die Fairteiler öffentliche Flächen zur Verfügung, während die Initiative foodsharing Dresden den Betrieb der Stationen übernimmt.

Das Projekt wurde mit 2.500 Euro vom “eku Zukunftspreis” des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft gefördert. Die Studierenden wurden von Johanna Edelmann, einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin der TUD, betreut. Ziel des Entwurfs war es, auffällige Konstruktionen mit hohem Wiedererkennungswert zu entwickeln, die auch als Treffpunkte für die Gemeinschaft fungieren. Hunderte Ehrenamtliche betreuen die Standorte und sorgen dafür, dass nur haltbare Lebensmittel abgegeben werden, während schnell verderbliche Produkte ausgeschlossen sind.

Regelungen und Hygiene

Die Nutzung der Fairteiler erfolgt kostenfrei und soll einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten. Nutzer sind jedoch angehalten, auf Sauberkeit und Hygiene zu achten, verdorbene Lebensmittel selbst auszusortieren und für die richtige Entsorgung zu sorgen. Bestimmte Produkte sind nicht erlaubt, darunter leicht verderbliche Lebensmittel wie frisches Hackfleisch oder selbstgemachte Cremes. Ungekochte Eier dürfen beispielsweise nur bis zum 28. Tag nach dem Legedatum abgegeben werden. Bei der Nutzung ist es wichtig, die Hände zu waschen und auf unzureichend beschriftete Lebensmittel zu achten, da Allergene enthalten sein können. Die Fairteiler in Dresden haben inzwischen die Zahl von 24 Standorten erreicht, die gegenleistungsfrei genutzt werden können.

Hintergrund der Initiative

Die Fairteiler-Initiative steht im Kontext einer nationalen Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Februar 2019 vorgestellt wurde. Ziel ist es, die Lebensmittelabfälle in Deutschland bis 2030 zu halbieren. Jährlich fallen in Deutschland etwa 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, wobei ein Großteil in privaten Haushalten entsteht. Die Dialogforen, die im Rahmen dieser Strategie eingerichtet wurden, haben bereits erste Handlungsfelder identifiziert. Initiativen wie „Zu gut für die Tonne!“ seit 2012 und das neue Projekt „TafelConnect“, das von Oktober 2023 an gefördert wird, zeigen, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung in der Gesellschaft zu schärfen.

Mit der Errichtung der Fairteiler in Dresden verfolgen die Initiatoren nicht nur das Ziel, Lebensmittelverschwendung aktiv zu reduzieren, sondern auch das soziale Miteinander zu fördern. Die Unterstützung durch lokale Institutionen und die aktive Teilnahme der Bewohner an diesem Modell verdeutlichen, wie Gemeinschaft und Umweltschutz Hand in Hand gehen können.

Weitere Informationen zu den Fairteilern in Dresden finden Sie auf der Website von Technische Universität Dresden, bei foodsharing Dresden und im Kontext der nationalen Strategie des BMEL.