Die Stadt Dresden sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, nachdem der westliche Verkehrsstrang C der Carolabrücke in der Nacht zum 11. September 2023 auf etwa 100 Metern Länge eingebrochen ist. Infolgedessen hat die Stadt entschieden, die gesamte Brücke abzureißen, da die Reste erhebliche Schäden aufweisen, die zu einem Versagen eines der drei Verkehrsstränge geführt haben. Oberbürgermeister Dirk Hilbert betont die Dringlichkeit des Abrisses, um die Wasserstraße Elbe wiederherzustellen und den gewerblichen Schiffsverkehr zu ermöglichen. Der Abriss soll im Sommer 2024 abgeschlossen sein, damit die Elbe wieder für Schiffsdurchfahrten freigegeben werden kann, berichtet Sächsische.de.

Derzeit leidet der Schiffsverkehr auf der Elbe unter den Brückentrümmern, die die Bundeswasserstraße seit fast drei Monaten blockieren. Die Weiße Flotte hat ihren Umsatzverlust auf 2,2 Millionen Euro beziffert, während Reedereien und Schifffahrtsunternehmen aus Deutschland und Tschechien kritisieren, dass die Stadt nicht schnell genug handelt. Jiří Aster von der Kammerunion Elbe/Oder hebt hervor, dass die Elbe Teil eines europäischen Binnenwasserstraßennetzes ist und der Zugang zum Hamburger Hafen für Tschechien vertraglich zugesichert ist. Der wirtschaftliche Schaden wird auf ein ungeahntes Ausmaß geschätzt, und es bleibt unklar, wann die Fahrrinne wieder für den Schiffsverkehr freigegeben werden kann, fügt Radio Dresden hinzu.

Geplante Abrissarbeiten

Die Stadt hat einen detaillierten Zeitplan für den Abriss erstellt. Bis März 2024 soll die Suche nach möglichen Weltkriegsbomben in der Umgebung der Brücke abgeschlossen sein. Anschließend folgen neunwöchige Vorbereitungsarbeiten, um die verbliebenen Brückenteile anzuheben und per Schiff abzutransportieren. Der Abbruch der Kragarme der Brücke wird nach dem Ausschwimmen der Brückenteile erfolgen.
Laut den Stadtverwaltungsplänen soll der in der Elbe liegende Teil des Brückenzugs C bis Jahresende 2024 entfernt werden, während die Brückenzüge A und B ebenfalls abgerissen werden, da sie einsturzgefährdet sind. Die Verwaltungsbehörden bevorzugen ein Plangenehmigungsverfahren, das einen schnelleren Ablauf als ein Planfeststellungsverfahren verspricht, informiert Merkur.de.

Die Kosten und der Zeitrahmen für den Abriss der Brückenzüge A und B sind allerdings von der verwendeten Technologie abhängig. Ein Schallemissionsmonitoring wird die akustischen Spannstahlbrüche überwachen, um die Standsicherheit der Brücke sicherzustellen. Die Stadt hofft zudem auf finanzielle Unterstützung in Höhe von über 100 Millionen Euro vom Freistaat und Bund, um die dringend notwendigen Arbeiten finanzieren zu können.

Die Situation bleibt angespannt, und am kommenden Mittwoch wird ein Zwischenbericht zur Einsturzursache und dem Zustand der verbliebenen Brückenstränge A und B von Brückenexperte Steffen Marx von der TU Dresden in einer öffentlichen Sitzung des Bauausschusses des Dresdner Stadtrates vorgestellt. Es bleibt zu hoffen, dass mit diesen Maßnahmen die Probleme zeitnah gelöst werden können und der Schiffsverkehr bald wieder reibungslos fließt.