Ort | Ludwigshafen |
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Am 6. Januar 2025 wurde in Ludwigshafen der Dreikönigstag gefeiert, der jedoch nur in Teilen die Erwartungen erfüllte. Trotz des Feiertages blieb der Einkaufsverkehr hinter den Hoffnungen zurück. Wie [rheinpfalz.de](https://www.rheinpfalz.de/lokal/ludwigshafen_artikel,-dreikönigstag-gute-gesch%C3%A4fte-auch-ohne-einkaufstourismus-_arid,5730530.html) berichtet, waren die Brücken und Parkhäuser der Stadt noch ausreichend mit Platz versehen.
Edmund Keller, Senior-Chef eines lokalen Handelsunternehmens, zog ein positives Fazit für die Geschäfte in der Innenstadt. Er bemerkte: „Es war besser als in den vergangenen Jahren.“ Dennoch scheinen die wahren Gewinner an diesem Tag außerhalb der Innenstadt gewesen zu sein.
Der Wandel im Einzelhandel
Der Einzelhandel in Deutschlands Innenstädten durchlebt derzeit eine schwierige Zeit, die durch die Corona-Pandemie erheblich verschärft wurde. Wie aus [statista.com](https://de.statista.com/themen/11446/innenstadt/) hervorgeht, werden im Juni 2023 insgesamt 47 Filialen von Galeria-Karstadt-Kaufhof schließen, und weitere Schließungen sind im Januar 2024 angekündigt. Die Lage im Einzelhandel ist angespannt, und viele Filialen müssen aufgeben.
Eine Umfrage zeigt, dass jüngere Verbraucher unter 30 Jahren die Innenstadt als Einkaufsort immer weniger schätzen. So waren es 2021 nur noch 40% der Befragten, die die Innenstadt als bevorzugten Einkaufsort angaben, während es 2015 noch 75% waren. Diese Veränderung wird als ein Zeichen des sogenannten „Donut-Effekts“ gedeutet, bei dem der Konsum von Stadtzentren in Vororte und Wohngebiete abwandert, auch bedingt durch vermehrtes Homeoffice.
Veränderte Konsumgewohnheiten
Zusätzlich zu den bereits bestehenden Herausforderungen hat die inflationsbedingte, getrübte Verbraucherstimmung seit dem Russland-Ukraine-Krieg 2022 den Einzelhandel stark belastet. Besonders der E-Commerce hat viele Kunden vom stationären Einzelhandel abgezogen, insbesondere im Bekleidungs- und Elektroniksektor. Dennoch gibt es eine Präferenz für den physischen Kauf von FMCG-Produkten (Lebensmittel).
Die Kauf- und Warenhäuser kämpfen seit Jahren in der Krise und können nicht mit filialisierten Fachhandelsketten konkurrieren. Der demografische Wandel, der das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Deutschland ansteigen lässt, schafft zudem neue Bedürfnisse und Kundenprofile. Für die Innenstadt wird eine abnehmende Bedeutung prognostiziert, während die Funktion des Einkaufens jedoch weiterhin erhalten bleiben dürfte.
Bedürfnisse der Verbraucher
Verbraucher wünschen sich eine verstärkte Mischung von Funktionen in der Innenstadt, die nicht nur das Einkaufen umfasst, sondern auch Wohnen, Arbeiten, Gastronomie und Freizeitgestaltung. Laut [statista.com](https://de.statista.com/themen/11446/innenstadt/) haben 45% der Befragten den Wunsch geäußert, mehr Orte zum Verweilen und für Treffen mit Freunden in der Innenstadt zu schaffen. Darüber hinaus plädieren 50% für kostengünstige Parkplätze, während 38% nahe gelegene Parkplätze bevorzugen.
Die Herausforderungen, vor denen der Einzelhandel und insbesondere die Innenstädte stehen, sind vielschichtig. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Jahren entwickeln wird, und ob die Innenstadt als zentraler Ort für Einkaufs- und Freizeitgestaltung erneut an Bedeutung gewinnen kann.
Für visuelle Eindrücke vom Dreikönigstag in Ludwigshafen können interessierte Leser die Fotostrecke auf [mannheimer-morgen.de](https://www.mannheimer-morgen.de/fotos_fotostrecke,-fotostrecke-dreikoenigstag-in-ludwigshafen-_mediagalid,9660.html) besuchen.