Am 8. März 2025 fand in Wiesbaden die mit Spannung erwartete Oberbürgermeisterwahl statt. Wahlberechtigt waren rund 209.000 Bürger, über 20.000 mehr als bei der letzten Bundestagswahl. Die Wahl begann um 8:00 Uhr und endete um 18:00 Uhr. In dieser Wahl traten insgesamt zehn Kandidierende an, darunter der Amtsinhaber Gert-Uwe Mende von der SPD, der sich seit 2019 im Amt befindet. Außerdem kandidierten Thilo von Debschitz, der von CDU und FDP unterstützt wird, sowie die einzige Frau im Rennen, Gesine Bonnet von den Grünen.
Weitere Kandidaten waren Ralf Offermanns von der AfD, Ingo von Seemen von Die Linke, Christian Hill von der Initiative Pro Auto, Lukas Haker von Die PARTEI, Elmar Krebber von der ULW, Andreas Gutzeit von der FWG und Matthias Bedürftig von den Freien Wählern. Einige dieser Kandidaten sind der Öffentlichkeit weniger bekannt, was die Wahlen zusätzlich interessant macht.
Wahlverfahren und mögliche Stichwahl
Ein Kandidat benötigt mehr als 50 % der Stimmen, um die Wahl im ersten Durchgang zu gewinnen. Sollte dies nicht gelingen, könnte am 30. März eine Stichwahl stattfinden. Diese Regelung ist in der Kommunalwahlgesetzgebung verankert, die eine große Vielfalt an Wahlverfahren und -modellen umfasst, abhängig von den jeweiligen Bundesländern. Die Süddeutsche Bürgermeisterverfassung, die auch in Wiesbaden zur Anwendung kommt, sieht eine Direktwahl des Oberbürgermeisters vor.
Über 44.000 Briefwahlanträge wurden bis zum 21. Februar registriert, was mehr als der doppelte Betrag im Vergleich zur Wahl 2019 darstellt. Diese Möglichkeit wurde von vielen Bürgern genutzt, da auch EU-Staatsangehörige mit Wohnsitz in Wiesbaden wahlberechtigt sind, solange sie seit mindestens sechs Wochen dort leben. Das offiziell festgestellte Endergebnis der Wahl wird am 14. März bekanntgegeben, sofern ein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht.
Politischer Kontext in Wiesbaden
Die Oberbürgermeisterwahl fällt in eine interessante politische Zeit, denn sie findet nur zwei Wochen nach der vorgezogenen Bundestagswahl statt. Dies könnte sich auf die Wahlentscheidung der Wähler auswirken, da lokale und nationale Themen oft miteinander verwoben sind. Im Wiesbadener Stadtparlament hat die CDU derzeit 19 Sitze, gefolgt von Grünen und SPD mit jeweils 17 Sitzen. Die Aufgaben eines Oberbürgermeisters sind vielschichtig und umfassen die Leitung des Magistrats sowie die öffentliche Repräsentation der Stadt.
Die Wichtigkeit der Kommunalwahlen wird in Deutschland oft unterschätzt, obwohl sie einen direkten Einfluss auf die lokale Politik und das Leben der Bürger haben. Bei Kommunalwahlen zeigen Wähler oft eine größere Neigung, kleinere Parteien oder Bürgerinitiativen zu unterstützen. Die letzte Bürgermeisterwahl ist ein gutes Beispiel dafür, wie lokalpolitische Themen die Wahlentscheidungen beeinflussen können.
Für weitere Informationen zur Oberbürgermeisterwahl in Wiesbaden und den Kandidaten, schauen Sie bitte auf op-online.de oder hessenschau.de. Für übergreifende Themen und rechtliche Grundlagen der Wahlen in Deutschland können Sie die Seite der Bundeszentrale für politische Bildung besuchen.