Simon Wulff, ein Bob-Anschieber, steht im Mittelpunkt eines Dopingfalls, nachdem er positiv auf das Stimulanzmittel Methylhexanamin getestet wurde. Laut Informationen der internationalen Testagentur ITA wurde Wulff am 7. Dezember in Altenberg getestet. Der Bob- und Schlittenverband Deutschland (BSD) hat daraufhin Wulff vorsorglich freigestellt. Zurzeit ist unklar, ob ihm weiterreichende Konsequenzen drohen, und eine vorläufige Sperre wurde bislang nicht verhängt, was bedeutet, dass er weiterhin an Wettkämpfen teilnehmen darf.
Methylhexanamin, das in vielen Schlankmachern und Nahrungsergänzungsmitteln vorkommt, zählt zu den häufigsten Stimulanzien in Dopingproben. Es ist bekannt dafür, die körperliche oder psychische Leistungsfähigkeit kurzfristig zu steigern. Laut den Anti-Doping-Regeln des Bobweltverbandes IBSF und dem Welt-Anti-Doping-Code ist die Substanz im Training zwar erlaubt, im Wettkampf jedoch verboten. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) warnt seit 2010 vor der Einnahme dieser Substanz, die auch als 1,3-Dimethylamylamin oder Geranamin bekannt ist, und verweist auf ähnliche gesundheitliche Risiken wie erhöhte Blutdruckwerte und Herzprobleme.
Hintergründe zu Methylhexanamin
Wulff hatte vor dieser Saison das Team von Francesco Friedrich verstärkt und bereits Erfolge verbucht, darunter Weltcup-Siege im Zweierbob sowie einen zweiten Platz im Viererbob. Der Testergebnis aus Altenberg kam nach seinem Sieg bei dem Rennen, bei dem er zudem einen neuen Startrekord aufgestellt hatte. Es bleibt abzuwarten, welche Strafen Wulff drohen, falls das Ergebnis der B-Probe ebenfalls positiv ausfällt. Er plant, diese Probe zu beantragen und hat sich anwaltlichen Beistand geholt.
Laut der NADA kann die Untersuchung von nachgewiesenen Substanzen zu unterschiedlichen Verfahrensausgängen führen, einschließlich Freispruch oder bis zu vier Jahren Sperre. Methylhexanamin führt im Leistungssport jährlich zu etwa 300 Dopingfällen, wobei Athleten weltweit von seinen Wirkungen betroffen sind.
Die Gefahren von Nahrungsergänzungsmitteln
Das Problem der fehlerhaften Kennzeichnung von Nahrungsergänzungsmitteln ist weit verbreitet, wodurch Athleten ungewollt mit verbotenen Substanzen in Kontakt kommen können. Einige Nahrungsergänzungsmittel listen Methylhexanamin offen auf, darunter Produkte wie Jack3d und Lipo-6-Black. Es wird empfholen, Produkte zu meiden, die verdächtige und übertriebene Werbeaussagen enthalten.
Die Risiken durch die Einnahme solcher Präparate sind erheblich, da Athleten für alle Substanzen in ihrem System verantwortlich sind. Die laxen Vorschriften in der Supplement-Industrie lassen keine Garantien für die Sicherheit bieten. Das Bewusstsein für die Gefahren und die Einhaltung strenger Richtlinien ist für Athleten von größter Bedeutung, um nicht in die Dopingfalle zu geraten.
Der Fall von Simon Wulff zeigt eindrücklich, wie schnell man in den Fokus der Anti-Doping-Bemühungen geraten kann. Die Situation ist ein weiterer Hinweis darauf, dass auch gut gemeinte Ergänzungen schwerwiegende Folgen haben können, sowohl für die sportliche Karriere als auch für die Gesundheit der Athleten.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, besuchen Sie Sächsische.de, USADA und Paradisi.