Am 29. Januar 2025 hat die Bulletin of the Atomic Scientists die Doomsday Clock auf 89 Sekunden vor Mitternacht vorgerückt. Dies stellt eine alarmierende Verschärfung der globalen Bedrohungslage dar und signalisiert ein erhöhtes Risiko für katastrophale Ereignisse. Daniel Holz, Vorsitzender des Wissenschafts- und Sicherheitsvorstands der BAS, betonte, dass die Welt in den letzten Jahren nicht genügend Fortschritte bei der Bewältigung existenzieller Risiken gemacht hat. Zu den Faktoren, die zu dieser Entscheidung führten, gehören Bedrohungen durch Atomwaffen, den Klimawandel, Biowaffen, Infektionskrankheiten und disruptive Technologien wie Künstliche Intelligenz.

Die Doomsday Clock, die 1947 ins Leben gerufen wurde, gibt ein eindringliches Bild über die Gefahren, denen die Menschheit heute gegenübersteht. Ursprünglich auf sieben Minuten vor Mitternacht gesetzt, wurde die Uhr 1949 nach dem ersten Atomwaffentest der Sowjetunion auf drei Minuten zurückgesetzt. In den Jahren seit ihrer Gründung wurde die Uhr häufig aktualisiert, um den sich verändernden globalen Risiken Rechnung zu tragen. Ihre engste Einstellung war jemals zwei Minuten vor Mitternacht, erreicht in den Jahren 1953 und 2018.

Globale Sicherheitskrisen und der Klimawandel

Die aktuelle geopolitische Lage wird auch von einer Reihe anderer Krisen geprägt, die den Sicherheitsdiskurs dominieren. Dazu gehört der Rückgang zwischenstaatlicher Kooperation und die Zunahme innerstaatlicher Konflikte. Der russische Angriff auf die Ukraine ist ein Beispiel für die derzeitige Sicherheitskrise und zeigt, wie fragile die internationale Ordnung geworden ist. Betrachtungen der Klimawandeln und sein Einfluss auf Frieden geben zusätzlich zu den bestehenden Spannungen ein alarmierendes Gesamtbild.

Der Klimawandel wird zunehmend als zentrale Herausforderung der internationalen Sicherheit anerkannt. Studien belegen, dass Umweltzerstörung und Ressourcenknappheit Konflikte verschärfen können. In diesem Zusammenhang stellt Deutschland die Klimaveränderung seit Jahren als Sicherheitsrisiko ein, was sich auch in der deutschen Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat widerspiegelt. Der Klimawandel beeinflusst demnach die Mandatserfüllung von UN-Friedenseinsätzen, wobei 10 von 21 laufenden Missionen in stark vom Klimawandel betroffenen Ländern stattfinden.

Notwendigkeit integrierter Lösungen

Die anhaltenden Krisen verdeutlichen die Notwendigkeit integrierter Ansätze zur Bekämpfung klimabedingter Sicherheitsrisiken. Die US-Streitkräfte haben das Thema ebenfalls erkannt und investieren fast 3 Milliarden US-Dollar in Anpassungen an ihren Militärbasen, die durch den Klimawandel bedroht sind. Zudem zeigt der Climate Security Mechanism der UN, wie wichtig es ist, systematisch mit diesen Herausforderungen umzugehen.

Die gesellschaftliche Anfälligkeit für Unruhen wird durch den Klimawandel weiter verstärkt. Schwache sozioökonomische Bedingungen tragen zu einer erhöhten Konfliktrisiko bei, indem sie Lebensgrundlagen unterminieren. Migration und veränderte Mobilitätsmuster erscheinen zunehmend als Konflikttreiber. Politische Eliten nutzen oft klimabedingte Missstände zur Festigung ihrer Macht. Die Verzögerungen in der Transformation zu nachhaltigen Wirtschaften erhöhen daher die langfristigen Sicherheitsrisiken.

Insgesamt verdeutlicht die aktuelle Lage, dass Klimaschutz und Sicherheitsfragen eng miteinander verbunden sind und dringende Maßnahmen erforderlich sind, um die globalen Risiken zu mindern und künftige Konflikte zu verhindern. Die Doomsday Clock ist dabei nicht nur ein Symbol, sondern ein Aufruf zur Handlung.

Weitere Informationen zur aktuellen Lage sind im Bericht von Al Jazeera sowie der Analyse zur Sicherheitslage und Klimawandel von bpb.de nachzulesen.