Die Digitalwirtschaft in Deutschland zeigt sich 2025 resilient gegenüber den wirtschaftlichen Herausforderungen, wie eine aktuelle Prognose des Digitalverbandes Bitkom belegt. Laut dem Bericht von Tagesspiegel wird ein Umsatzwachstum im IT- und Telekommunikationsmarkt (ITK) von 4,6 Prozent auf insgesamt 232,8 Milliarden Euro erwartet. Dies folgt auf ein Wachstum von 3,3 Prozent im Vorjahr, woraus ein Umsatz von 222,6 Milliarden Euro resultierte.
Besonders bemerkenswert ist die Beschäftigungsentwicklung. Die Zahl der Arbeitsplätze im ITK-Sektor soll bis 2025 um etwa 20.000 auf 1,371 Millionen steigen. Dies baut auf einem starken Jahr 2023 auf, in dem bereits 28.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Die Branche hat sich als der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland etabliert, sogar vor der Automobil- und Maschinenbauindustrie.
Umsatzprognosen und Wachstumstreiber
Für die einzelnen Segmente des Marktes gibt es einige interessante Entwicklungen. Während der Bereich der Unterhaltungselektronik weiterhin mit Umsatzrückgängen zu kämpfen hat – der erwartete Rückgang im Jahr 2025 liegt bei 7,5 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro – verzeichnet die Softwarebranche ein starkes Wachstum. Hier wird ein Umsatz von 51,1 Milliarden Euro prognostiziert, was einem Anstieg von 9,8 Prozent entspricht. Auch der Umsatz mit Künstlicher Intelligenz (KI) wird samt 43-prozentigem Wachstum auf 2,3 Milliarden Euro geschätzt.
Im klassischen IT-Bereich, der für 2025 einen Umsatz von 158,5 Milliarden Euro (plus 5,9 Prozent) erwartet, bleibt die Informationstechnik der größte Wachstumstreiber. Der Bitkom-ifo-Digitalindex zeigt dabei eine positive Entwicklung, während der Gesamtsindex der Wirtschaft in den negativen Bereich absinkt. Dies spricht für ein unerwartetes Vertrauen in digitale Geschäftsmodelle während wirtschaftlicher Unsicherheiten. Hierbei planen 22 Prozent der Digitalunternehmen, ihre Investitionen im Jahr 2024 zu erhöhen, was das positive Geschäftsklima weiter unterstützt Bitkom.
Globale Marktanteile und Zukunftsperspektiven
Die weltweiten Umsätze im Bereich IT und Telekommunikation steigen derweil um 5,6 Prozent und erreichen 4,91 Billionen Euro. Deutschland hält mit einem Anteil von 4,0 Prozent den fünften Platz hinter den Vereinigten Staaten, China, Japan und Großbritannien. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung der deutschen Digitalbranche im globalen Kontext, insbesondere angesichts der hohen Nachfrage nach digitalen Lösungen.
Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst appelliert an die Bundesregierung, mehr Investitionen und Innovationen in der Digitalpolitik voranzutreiben. Ein Vorschlag ist die Einrichtung eines eigenständigen Digitalministeriums, um digitale Themen strukturell zu fördern und den Herausforderungen der Digitalwirtschaft besser zu begegnen. Die Digitalwirtschaft steht damit vor einer spannenden Zukunft, die von Wachstum und neuen Arbeitsplätzen geprägt sein wird, sofern die politischen Rahmenbedingungen stimmen Bitkom.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Digitalisierung weiterhin eine treibende Kraft in der deutschen Wirtschaft darstellt und sich der ITK-Sektor trotz globaler Herausforderungen stark entwickelt. Der ausgeglichene Mix aus Wachstum in verschiedenen Bereichen, die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die stabilen Umsatzprognosen deuten darauf hin, dass die Digitalbranche das Rückgrat der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland bilden wird.