Die Digitalisierung der Stadtverwaltung in Ludwigshafen kommt nur schleppend voran. Von insgesamt knapp 600 verfügbaren Dienstleistungen sind derzeit lediglich rund 175 online zugänglich. Dies führt dazu, dass viele Bürger weiterhin den Gang aufs Amt auf sich nehmen müssen, obwohl das erklärte Ziel der Digitalisierung darin besteht, diesen Aufwand zu minimieren und die Verwaltungsprozesse effizienter zu gestalten. Laut Rheinpfalz sollten Bund, Länder und Kommunen bis Ende 2022 alle Verwaltungsleistungen auch online anbieten können. Die Realität sieht jedoch anders aus: Es sind weiterhin Maßnahmen notwendig, um die Digitalisierung in Ludwigshafen voranzutreiben.

Ein Blick auf das Online-Angebot der Stadt Ludwigshafen zeigt, dass die Nutzung der Online-Dienste eine Authentifizierung erfordert. Dies geschieht entweder über den neuen Personalausweis (nPA) mit aktiver eID-Funktion oder über den elektronischen Aufenthaltstitel (eAT). Bei der Authentifizierung erfolgt eine Übertragung bestimmter Daten gemäß dem Personalausweisgesetz, was die Erfassung personenbezogener Daten wie Name, Geburtsdatum und Anschrift umfasst. Genauere Informationen hierzu sind auf der Webseite der Stadtverwaltung unter ludwigshafen.de erhältlich.

Herausforderungen in der Digitalisierung

Die Schwierigkeiten, die mit der Digitalisierung in Deutschland verbunden sind, spiegeln sich auch im Europäischen Vergleich wider. Laut einer Studie des Institut der Deutschen Wirtschaft belegt Deutschland im Umsetzungsstand für digitale öffentliche Dienste im Jahr 2022 den 18. Platz von 27 EU-Mitgliedsstaaten. Der Fokus auf Online-Masken und die teilweise unvollständige Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) bis Ende 2022 zeigen, dass viele Leistungen zwar verzeichnet, jedoch nur unzureichend umgesetzt wurden. Von den 575 im OZG festgelegten Leistungen wurden lediglich 105 fristgerecht digitalisiert.

Die Verzögerungen und Mängel in der digitalen Verwaltung führen dazu, dass Prozesse nach wie vor papierorientiert bleiben. Dies erhöht die Personalintensität und gefährdet die Qualität und Geschwindigkeit öffentlicher Verwaltungsdienste, wie die Studie anmerkt. Um den demografisch bedingten Personalmangel abzubauen, wäre die Einführung automatisierter, KI-basierter Lösungen erforderlich, die bislang nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ludwigshafen wie auch viele andere deutsche Städte vor großen Herausforderungen steht, um die Digitalisierung voranzutreiben und den Bürgern entsprechende Serviceangebote zu bieten. Es bleibt abzuwarten, welche Strategien und Maßnahmen in der Zukunft ergriffen werden, um diese Defizite zu beheben.